Interview

Regisseur Wim Wenders: „3D ist eine zärtliche Technologie“

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ITALY-CINEMA-FESTIVAL-VENICEAPA/AFP/FILIPPO MONTEFORTE
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Wim Wenders hat Peter Handkes "Die schönen Tage von Aranjuez" verfilmt. Im Interview spricht er über seinen Freund Handke, den Auftritt von Nick Cave und die Verpixelung der Welt. Ab 27. 1. im Kino.

Die Presse: "Die schönen Tage von Aranjuez" ist die Verfilmung eines Stücks von Peter Handke. Sie sind mit ihm befreundet, haben mehrfach zusammengearbeitet. Wie hat sich die Beziehung entwickelt?
Wim Wenders: Unser Arbeitsverhältnis war schon immer sporadisch, aber enorm wichtig – besonders am Anfang. Peter hat mich auf Schiene gesetzt. Meinen ersten Kurzfilm-Auftrag bekam ich 1969 auf seinen Vorschlag hin. Später bot er mir die Adaption seines Bestsellers "Die Angst des Tormanns beim Elfmeter" an, weshalb ich mit 25 Jahren als erster aus meiner Filmschulklasse ein längeres Projekt abschließen konnte. Peter hat das Drehbuch zu "Falsche Bewegung" geschrieben und mir bei der Ausarbeitung von "Der Himmel über Berlin" geholfen. Und ich konnte ich ihn bei seiner – viel zu unbekannten – Regietätigkeit unterstützen.

Wie sieht ihre Zusammenarbeit aus? Handke gilt als sehr zurückgezogen.
Im Internet hat Peter nichts verloren, am Telefon spricht er nicht viel. Aber er ist ein großer Briefeschreiber, und das "Aranjuez"-Manuskript hat er mir kurz nach dessen Fertigstellung per Post geschickt. Natürlich haben wir uns danach ein paar Mal getroffen, um uns über die Verfilmung auszutauschen. Bei Drehbuch und Schnitt hat er sich aber rausgehalten und gesagt: Das musst du selber machen, du kannst das Stück auch kürzen, wie du es für richtig hältst. Die Art unserer Zusammenarbeit ist bei jedem Projekt anders, da gibt es kein fixes Konzept. Doch an einem Tisch zusammengesessen und etwas gemeinsam geschrieben haben wir noch nie. Ich glaube, dass das für Autoren allgemein eher schwierig ist.

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