Netflix-Debatte: Filmemacher rufen zum Schutz des Kinos auf

In Cannes ist Netflix das große Thema.
In Cannes ist Netflix das große Thema.APA/AFP/RYAN ANSON
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Regisseure wie Michael Haneke oder Wim Wenders haben einen gemeinsamen Aufruf unterzeichnet. Die Einbindung der Internetgiganten sei "von entscheidender Bedeutung".

In Cannes diskutiert man hitzig über Netflix. Denn der Streamingdienst ist heuer mit gleich zwei Filmen im Wettbewerb vertreten - bei dem Festival, das als stärkste Kraft des Arthauskinos gilt. Und die Netflix-Filme werden kaum in den Kinos laufen.

Bedeutende Filmemacher haben am Montag beim Filmfestival von Cannes einen Aufruf zum Schutz des europäischen Kinos veröffentlicht. Zu den Unterzeichnern gehören etwa Michael Haneke und Wim Wenders, die belgischen Dardenne-Brüder oder Stephen Frears. Damit melden sich die Filmemacher in der Debatte über zwei Netflix-Filme im Cannes-Wettbewerb zu Wort, die seit Tagen die Gemüter bewegt.

In ihrem Aufruf betonen die Filmemacher, es komme mehr denn je darauf an, die Rechte vor Ort und das hohe Niveau der Filmförderung zu garantieren, die es für europäische Werke gebe. Das gelte insbesondere für schwächer aufgestellte Produktionen.

"Das Recht der Künstler, von ihrer Kunst leben zu können, muss bewahrt und gestärkt werden", heißt es in dem Aufruf: "Die Einbindung der Internetgiganten in die europäische Filmindustrie ist von entscheidender Bedeutung für die Zukunft des Kinos." Dabei müsse Europa die Spielregeln für einen fairen Wettbewerb fixieren.

"Die Herausforderungen sind enorm, aber die Chancen sind es ebenfalls: Vereinen wir uns deshalb - Schauspieler, Politiker, Kreative und Bürger - um eine ehrgeizige neue Kulturpolitik zu entwickeln, die an das digitale Zeitalter angepasst ist und das Werk in den Mittelpunkt stellt."

(APA/AFP/Red.)

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