Der vielseitige Künstler Sam Shepard ist tot

FILE PHOTO: Actor Sam Shepard talks about Discovery Channel's 'Klondike' during the Winter 2014 TCA presentations in Pasadena
FILE PHOTO: Actor Sam Shepard talks about Discovery Channel's 'Klondike' during the Winter 2014 TCA presentations in PasadenaREUTERS
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Mit 73 Jahren starb der Autor, Musiker und Hollywood-Star aus den USA nach schwerer Krankheit.

Als Dramatiker und auch als Verfasser von Drehbüchern zählte er zur Avantgarde, im Film war er ein Charakterdarsteller: Sam Shepard ist, wie seine Familie bekannt gab, am Donnerstag in seinem Haus in Kentucky gestorben.  Er litt, hieß es, an der Lou-Gehrig-Krankheit, die das Nervensystem angreift. 1943 in Fort Sheridan, Illinois, geboren, wuchs Shepard auf einer Ranch in Kalifornien auf und studierte erst auch Landwirtschaft. Doch dann ging er Anfang der Sechzigerjahre nach New York, schloss sich der Hippie-Bewegung an, heiratete, wurde Vater. Er spielte Schlagzeug bei der Band Holy Modal Rounders. 1970/71 hatte er eine längere Affäre mit Patti Smith. Bei Dreharbeiten zu „Frances“ (1982) lernte er Jessica Lange kenne, die die Hauptrolle spielte. Mit ihr lebte er 27 Jahre zusammen. Zu seinen Freunden zählten Weltstars der Poesie wie Allen Ginsberg und Bob Dylan. Von Samuel Becketts Werk inspiriert, hatte Shepard längst begonnen, zu schreiben – Prosa, aber vor allem Stücke. An die 50 wurden es insgesamt. Für „Buried Child“ erhielt er 1979 einen Pulitzer-Preis.

„Rolling Thunder“ mit Bob Dylan

Das Multitalent reüssierte auch im Kino und erhielt für seine Rolle in „The Right Stuff“ 1984 eine Oscar-Nominierung für den besten Nebendarsteller. Spät führte er dann auch noch Regie – 1988 bei „Far North“ und 1994 bei „Silent Tongue“, dem letzten Film mit River Phoenix.

Vor allem aber schrieb er mit Leidenschaft Drehbücher, etwa mit Regisseur Michelangelo Antonioni und anderen Teamworkern für dessen Kultfilm „Zabriskie Point“ (1970). Mitte der Siebzigerjahre entstand das Script für die Verfilmung der „Rolling Thunder Revue“, bei der er Bob Dylan begleitete:  In dessen Film  „Renaldo and Clara“ gab Shepard 1978 auch sein Debüt als Schauspieler. Später verfasste er mit ihm den elegischen Text zu „Brownsville Girl“. Zuvor hatte er einige Jahre in London gelebt, Stücke für Kellertheater geschrieben, war häufig mit Musikern von The Who und The Rolling Stones unterwegs.

Zu den bekanntesten Filmen, in denen dieser vielseitige Künstler mitwirkte, zählen „September“ von Woody Allen, „Steel Magnolias“ von Herbert Ross, „Homo Faber“ von Volker Schlöndorff, „Black Hawk Down“ von Ridley Scott und „The Notebook“ von Nick Cassavetes. Bis zuletzt war Shepard aktiv, 2016 etwa spielte er im Science-Fiction-Film „Midnight Special“ und zuletzt noch in der Netflix-Serie „Bloodline“. (norb)

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US-Schauspieler Sam Shepard gestorben

Für seine Rolle in "Der Stoff aus dem die Helden sind" wurde Shepard 1983 für einen Oscar nominiert. 1979 gewann er auch den Pulitzer-Preis für sein Theaterstück "Buried Child". Nun ist er im Alter von 73 Jahren gestorben.

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