„Star Wars“ wird philharmonisch

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Komponist John Williams streut Melodien in den neuesten Film – und dirigiert eigene Werke demnächst im Philharmonischen.

Die Musik zum neuesten „Star Wars“-Ableger wird nicht wirklich von John Williams sein. Der Altmeister steuert diesmal nur die wichtigsten Themen bei – die von Assistenten dann arrangiert werden. Dafür kommt der 86-Jährige kommenden Herbst nach Wien, um Medleys seiner Film-Partituren im Musikvereinssaal mit den Philharmonikern aufzuführen. „Indiana Jones“ und „E. T.“ auf einer Ebene mit der „Jupitersymphonie“.

Verehrer des Meisterorchesters werden sich ob solcher Opfergaben an den Zeitgeist nicht wirklich mehr erregen. Seit die afroamerikanische Jazz-Ikone Bobby McFerrin 2001 ans Pult getreten ist und ihre Koloraturgewandtheit erstmals zu philharmonischer Begleitung demonstrieren durfte, kann selbst Sonntagsvormittags-Abonnenten nichts mehr wirklich schockieren.

Was die Berührung mit Filmmusik anlangt, hätten die Philharmoniker übrigens eine Ehrenschuld abzutragen. Wenn schon nicht Max Steiner, so doch zumindest einem anderen aus Kakanien in Richtung Hollywood abgedrifteten Meister wäre ständige Reverenz zu zollen: Von Erich Wolfgang Korngold gibt es schließlich auch ernst zu nehmende Symphonik!

Und was John Williams betrifft, er hat die Wiener Musiker wenigstens nie geschädigt wie einst die Arrangeure des Soundtracks von Stanley Kubricks „Odyssee im Weltraum“ – die haben nämlich mit der Plattenfirma einen Vertrag ausgehandelt, um die Wiener Karajan-Aufnahme von Richard Strauss' „Also sprach Zarathustra“ zu verwursten – ausdrücklich ohne Namensnennung von Dirigent und Orchester.

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