Action-Heldinnen: Stark, bis der Richtige kommt

ActionHeldinnen richtige Mann bricht
ActionHeldinnen richtige Mann bricht(c) Warner
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Einer Studie zufolge herrscht nicht einmal in der Fantasiewelt Kino Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen. Sobald Liebe ins Spiel kommt, werde selbst die härteste Action-Heldin zahm.

Obwohl die Anzahl an weiblichen Actionhelden in Kinofilmen in den vergangenen Jahren gestiegen ist, seien Frauen nach wie vor lediglich die Handlanger ihrer männlichen, dominanteren Kollegen, besagt eine neue Studie der US-amerikanischen Kaplan University in Davenport.

Actionheldinnen wie Lara Croft, Catwoman, Trinity in "Matrix" oder Ellen Ripley in "Alien" seien ihren männlichen Pendants also stets untergeordnet und letztlich vom deren Stärke abhängig - trotz ihrer kämpferischen und heldenhaften Auftritte, so die Autorin der Studie, Katy Gilpatric. Damit würde das zeitgenössische US-amerikanische Kino stereotype Geschlechterrollen fortleben lassen und sogar unterstützen. Weiters könnten die Filme das vor allem jugendliche Publikum in seinen Vorstellungen von Geschlecht und Gewalt beeinflussen.

Mann macht sie mucksmäuschenstill

Sozialwissenschaftlerin Gilpatric hat sich für die Studie 112 Actionfilme mit gewalttätigen, weiblichen Helden, die zwischen 1991 und 2005 veröffentlicht wurden, angesehen. Untersucht wurden dabei vor allem Geschlechterrollen, demografische Merkmale und Art und Häufigkeit von Brutalität. Gilpatrics Ergebnisse: Mehr als 58 Prozent der Actionheldinnen würden gegenüber ihren männlichen Kollegen eine gehorsame Rolle einnehmen, 42 Prozent von ihnen hätten eine Liebesbeziehung zu ihnen. Daraus schließt die Wissenschaftlerin: Sobald Liebe ins Spiel kommt, wird selbst die härteste Heldin weich und legt ihre Waffen beiseite.

Egal, ob Charlies "Drei Engel", die fast in der Luft kämpfende Trinity, Killerin Æon Flux oder Reliktjägerin Lara Croft - sobald sie dem richtigen Mann begegnen, werden sie zahm und tauschen ihre rebellische Rolle gegen die der braven Frau. Somit würde die Mehrzahl der Actionheldinnen ihre Weiblichkeit nicht als Machtquelle sehen, sondern sich in die traditionellen Geschlechtermuster fügen.

Wie Filme aus dem Jahr 2010 mit weiblichen und männlichen Stereotypen umgehen, lässt sich aktuell an "Kick-Ass" beobachten. Der Streifen über gewaltbereite Comic-Figuren läuft seit 23. April in den heimischen Kinos.

(Red.)

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