Regie-Meister Terrence Malick holte sich heuer mit "The Tree of Life" die Goldene Palme in Cannes, im kommenden Jahr dreht er gleich zwei Filme.
Ausnahme-Regisseur Terrence Malick, der für Tree of Life" heuer mit der Goldenen Palme in Cannes ausgezeichnet wurde, befindet sich offenbar in einem wahren Schaffensrausch: Nur sechs Filme veröffentlichte er in den vergangenen vierzig Jahren, nun folgen gleich mehrere neue Streifen. Einen noch unbetitelten Liebesfilm mit Ben Affleck, Javier Bardem, Rachel Weisz und Rachel McAdams hat Malick bereits abgedreht, außerdem plant er "Lawless" und "Knight of Cups".
Ryan Gosling in "Lawless"
Beide bestechen durch ein illustres Ensemble, wie das Branchenblatt "Hollywood Reporter" berichtet: Durchstarter Ryan Gosling ("Drive") übernimmt demnach die Hauptrolle in "Lawless", Christian Bale und Cate Blanchett sind in Nebenrollen zu sehen und führen zudem die Besetzung von "Knight of Cups" an. Die Handlung der beiden Streifen, die Malick kommendes Jahr hintereinander drehen will, ist nicht bekannt.
Produziert werden die Projekte von Sarah Green und Nicolas Gonda, den langjährigen Produzenten des Altmeisters. Wie auch bei "The Tree of Life" soll FilmNation den Vertrieb übernehmen und die Projekte dieser Tage an den Mann bringen.
Außerdem Doku mit Brad Pitts Stimme
In Produktion befindet sich außerdem der Dokumentarfilm "Voyage of Time" über die Entstehung des Universums im IMAX-Format. Brad Pitt, der in dem mystischen Familiendrama "The Tree of Life" in einer Hauptrolle zu sehen war, soll dabei als Sprecher fungieren.
Ryan Gosling ist alles andere als Hollywoods Posterboy: Der Kanadier spielt kontroversielle Rollen, lässt sein Privatleben Privatleben sein und freut sich, wenn er nicht für den Oscar nominiert ist. Das wird sich heuer wohl nicht ausgehen: Bei den Oscar-Vorboten Golden Globes kommt der 31-Jährige gleich für zwei Trophäen infrage. Mit dem Politthriller "The Ides of March - Tage des Verrats"ist er als Bester Schauspieler in einem Filmdrama, mit der Liebeskomödie "Crazy, Stupid, Love" als Bester Schauspieler in einer Komödie oder einem Musical nominiert. (c) REUTERS (MARIO ANZUONI)
Für den kantigen Kanadier ist die Doppelnominierung eine Bestätigung für seine Arbeit, die ihn deutlich von Dutzenden anderen Hollywood-Beaus abhebt. Kritiker und Filmfans zählen Gosling zu den interessantesten Darstellern seiner Generation. Seinen Durchbruch feierte er ausgerechnet mit Romantik. (c) AP (Joel Ryan)
Der Film hieß "Wie ein einziger Tag" (The Notebook, 2004), war ein Drama und machte ihn zum Sexsymbol. Außerdem lernte er am Set Rachel McAdams kennen. Mit seiner Landsfrau war er kurzzeitig sogar verlobt, 2007 ging die Beziehung aber in die Brüche. Abgesehen vor dieser Liaison ist Gosling sehr bedeckt, wenn es um sein Privatleben geht. Momentan soll er mit Eva Mendes liiert sein.
Die Hollywood-Karriere wurde Gosling nicht gerade in die Wiege gelegt. Als Sohn einer Sekretärin und eines Papierfabrik-Arbeiters wurde Ryan Thomas Gosling am 12. November 1980 in Ontario geboren. Weil er in der Schule terrorisiert wurde, unterrichtete ihn seine Mutter zu Hause. Er habe als Kind keine Freunde gehabt, sagte er einmal in einem Interview. (c) REUTERS (YVES HERMAN)
Es dauerte eine Weile, bis Gosling sich für die Schauspielerei und gegen das Tanzen entschied. Den Ausschlag gab das Geld: Vor der Kamera verdient man eben mehr als auf einer Bühne, erkannte der Jungmime bald. Nach dem "Mickey Mouse Club" schlug er sich mit Nebenrollen durch - bis er die Kritik in einem verstörenden Drama überzeugte: In "The Believer" spielte er 2001 einen jüdischen Nazi. (c) REUTERS (� Reuters Photographer / Reuters)
Mit "Wie ein einziger Tag" wurde er 2005 schließlich zum Teenie-Idol. Für ihrem Leinwandkuss wurden Gosling und McAdams sogar mit einem MTV Award geehrt - und zeigten den TV-Zusehern gleich ihr Können. Während seine Ex-Freundin ihr Glück gerne in romantischen Komödien sucht, ließ sich Gosling auf kein Genre nicht festlegen. (c) AP (MARK J. TERRILL)
Stattdessen zeigte er seine dunkle Seite in dem Psychothriller "Stay" mit Ewan McGregor und Naomi Watts.
2006 spielte er jene Rolle, die ihm bisher am meisten Lob von der Kritik einbrachte: In "Half Nelson" ist er ein idealistischer Lehrer, der an der Realität zerbricht und in den Drogenrausch flüchtet. Für diese Darstellung wurde der Kanadier für den Oscar nominiert. (c) AP
Humoristischer ging es da in "Lars und die Frauen" zu: Darin lebt er mit einer Sexpuppe zusammen. Von allen Filmen, die er gemacht habe, sei das sein Lieblingsfilm, sagte Gosling.
Knapp an einer Oscar-Nominierung vorbeigeschrammt ist Gosling mit dem Drama "Blue Valentine". Er und Michelle Williams leiden als Paar, dessen Liebe langsam verebbt. (c) AP (Anonymous)
Arbeitslos wird Gosling aber sicher nicht - und im kommenden Jahr wird er vielleicht wieder viel Zeit am roten Teppich verbringen müssen. Denn neben Hauptdarsteller und Regisseur George Clooney ist er in dem Politdrama "Ides of March" zu sehen. Der Film eröffnete das Filmfestival Venedig - und hat durchaus Chancen auf den einen oder anderen Preis. (c) Tobis
Im kommenden Jahr könnte er wieder für eine Oscar-Nominierung in Frage kommen und zwar gleich in mehreren Rollen. Denn neben "Ides of March" spielte Gosling auch in "Drive" mit. In dem Film von Regisseur Nicolas Winding Refn mimt er einen Stunt-Wagen-Fahrer, der sich nebenher als als Fahrer von Fluchtfahrzeugen bei Überfällen Geld verdient. Zur Besetzung gehören außerdem die Britin Carey Mulligan (im Bild) und "Mad Men"-Star Christina Hendricks. Hierzulande ist das Drama erst ab 26. Jänner 2012 zu sehen. (c) EPA (RICHARD FOREMAN JR SMPSP / HO)
Die nächste Rolle wartet angeblich schon: Gosling ist für das Remake des Kultfilms "Dirty Dancing" im Gespräch. Regie führt nicht Kuss-Partner Winding Refn, der für "Drive" den Regiepreis in Cannes gewann, sondern Regisseur Kenny Ortega. (c) REUTERS (JEAN-PAUL PELISSIER)
Geübt hat Gosling bereits: In der romantischen Komödie "Crazy, Stupid , Love" hob er Emma Stone in bester Patrick-Swayze-Manier in die Lüfte. Einen Stunt, den er an US-Moderator Al Roker wiederholte - und der ist sicher schwerer als jede Nachfolgerin von Jennifer Grey. (c) AP (Ben Glass)
