Die Oscarpreisträgerin erhielt in Berlin den Goldenen Ehrenbären. Für Margaret Thatcher, die sie zuletzt verkörperte, ließ sie einige Sympathien erkennen.
Bravo-Rufe und viele Komplimente für Oscarpreisträgerin Meryl Streep: Die US-Schauspielerin durfte sich am Dienstag bei der Berlinale den Goldenen Ehrenbären für ihr Lebenswerk abholen. Auf dem Festival stellte die 62-Jährige ihren neuen Film "Die Eiserne Lady" vor. Darin spielt sie die einstige britische Premierministerin Margaret Thatcher, was ihr die 17. Oscarnominierung ihrer Karriere einbrachte.
Als links denkende Schauspielerin habe sie vieles Überraschendes über die konservative englische Politikerin erfahren, etwa, dass diese keine Abtreibungsgegnerin gewesen sei, erzählte der Hollywoodstar. "Ich habe viele Dinge über sie gelernt", sagte Streep, die einige Sympathien für die "Eiserne Lady" erkennen ließ. Und ob es der Politikerin gefalle oder nicht: "Sie war eine Feministin." Dass sich die Situation für Frauen verändert habe, sei auch Thatcher zu verdanken.
Trotz ihrer langen Karriere sieht sich Streep zu Beginn von Projekten noch immer als unsicher. Aber dieses Gefühl sei wichtig. "Mit Erwartungen umzugehen, ist schwer." Mit Blick auf ihre Rollenauswahl sagte Streep: "Ich mag schwierige Frauen." Und: Beim Thatcher-Film habe sie abends nach dem Drehen einen Gin Tonic serviert bekommen, zum Abschalten.
Bei der Pressekonferenz zeigte sich Streep schlagfertig, mit Ironie und glänzend aufgelegt. Von den Journalisten bekam sie viele Komplimente und auch Geschenke: Blumen und eine Matroschka-Holzpuppe.
Sie fühle sich sehr geehrt, bei der Berlinale und außerhalb ihres Heimatlandes so einen Preis zu bekommen. "Es ist wirklich wie ein Traum", sagte Streep.
(Ag.)