Product Placement: James Bond trinkt jetzt Bier

Product Placement James Bond
Product Placement James Bond(c) EPA (Frantzesco Kangaris)
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Geschüttelt oder gerührt? Keins von beiden, denn in "Skyfall" greift 007 zum Gerstensaft. Heineken soll dafür 45 Millionen Dollar gezahlt haben.

Ein halbes Jahr vor der Premiere ist ein Detail des neuen James-Bond-Films "Skyfall", der Ende Oktober seine Premiere feiern soll, durchgesickert: Der Geheimagent ihrer Majestät trinkt darin nicht wie gewohnt Martini sondern Bier. Grund dafür ist ein Product-Placement-Deal mit dem Bierkonzern Heineken. 45 Millionen Dollar soll die niederländische Brauerei für ihren Auftritt in dem Actionfilm gezahlt haben, berichtet der britische "Guardian". Bond-Darsteller Daniel Craig verteidigt den Deal gegenüber der Filmwebsite "Moviefone": "Wie haben mit vielen Firmen Verträge, damit wir diesen Film realisieren können", so der 44-jährige Schauspieler. "Sonst könnten wir ihn gar nicht machen. Das ist zwar bedauerlich, aber es ist so. Dieser Film kostet einen Haufen Geld und es kostet noch einmal so viel, ihn zu bewerben." Glücklicherweise, so Craig, würde Bond ohnehin viel trinken und daher sei das Bier leicht unterzubringen.

Erstes Szenenfoto aus ''Skyfall''
Erstes Szenenfoto aus ''Skyfall''(c) REUTERS/Francois Duhamel/Metro-Goldwyn-Mayer Pictures/Columbia Pictures/EON Productions/handout

Heinkenen hat schon einiges an Erfahrung beim Product Placement in Kinofilmen. Besonders geschickt - weil nahe an der Persiflage - baute David Lynch die Biermarke ein: In "Blue Velvet" diskutieren die Darsteller mehrfach, welche Biermarken sie präferieren. Dennis Hopper macht an einer Stelle sehr klar, was er von der niederländischen Marke hält: "Heineken? Fuck that shit! Pabst Blue Ribbon! (US-Biermarke, Anm.)" In einer besonders spannenden Szene stöhnt Hauptdarsteller Kyle MacLachlan "Heineken", während er auf der Toilette ist - die Spülung lässt ihn anschließend einen herannahenden Wagen überhören.

Craig fragte Mendes

Man darf also gespannt sein, was sich Regisseur Sam Mendes für die Bier-Szene einfallen lässt. Dass er den Bond-Film inszeniert, ist übrigens Craig zu verdanken. Der Schauspieler fragte ihn bei einem privaten Treffen, ob er nicht Interesse an dem Projekt hätte. "Mir war nicht klar, dass ich das eigentlich nicht hätte tun sollen", so der Schauspieler. Er habe aber noch in der gleichen Nacht mit den Produzenten Barbara Broccoli und Michael Wilson darüber gesprochen. Die Idee habe einen richtigen Schneeballeffekt ausgelöst und nach ein paar Anlaufschwierigkeiten kam der Deal tatsächlich zustande.

Derzeit wird "Skyfall" in der Türkei gedreht. Der spanische Schauspieler Javier Bardem wird als Gegenspieler Bonds zu sehen sein. Judi Dench ist erneut als Geheimsdienstchefin "M" zu sehen. Der Brite Ben Whishaw ("Das Parfum") wird im neuen 007-Streifen in die Rolle des Geheimbastlers Q schlüpfen. Die Französin Berenice Marlohe spielt in das geheimnisvolle Bond-Girl Severine, die Britin Naomie Harris eine Agentin namens Eve.

Für Daniel Craig ist es der dritte Auftritt in der Titelrolle des Meisteragenten mit der Lizenz zum Töten, nach "Casino Royale" (2006) und "Ein Quantum Trost" (2008). Die Dreharbeiten hatten im vergangenen Herbst in London begonnen. Der Film soll am 26. Oktober in die britischen Kinos kommen. Die Premiere im deutschsprachigen Raum ist für Anfang November geplant.

(her/Ag.)

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