Irre: Bodybuilder-Exzess und Klangexperimente

Irre BodybuilderExzess Klangexperimente
Irre BodybuilderExzess Klangexperimente(c) UPI
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Sieben Neustarts, u. a. „Berberian Sound Studio“, „Pain & Gain“, „Feuchtgebiete“.

Von den sieben Neustarts uneingeschränkt zu empfehlen ist das surreale Kammerspiel „Berberian Sound Studio“ vom Briten Peter Strickland, in dem Toby Jones als Tonspezialist brilliert, der in den 70ern zur Synchronisation eines seltsamen Italo-Horrorfilms nach Rom kommt und sich in einer verrückten Welt der Illusionen verliert. Ein Tribut an das Giallo-Genre und die Sinnlichkeit des analogen Kinos, mit viel absurdem Humor und unheimlicher Atmosphäre; auch eine faszinierende Kinomaschinerie-Selbstkritik.

Nicht nur faszinierend, sondern schlicht unfassbar ist „Pain & Gain“ von „Transformers“-Regisseur Michael Bay: Drei blöde Bodybuilder leben den amerikanischen Traum. Als Verbrecher. Exzess ohne Reue, größenwahnsinnig inszeniert nach einer wahren Begebenheit. Eventuell eine Satire.
Auch bei Abbas Kiarostami fragt man sich zusehends: Was meint der Künstler? Der Iraner galt lange als ein Meister des Gegenwartskinos, zuletzt trotz dünner Digitalexperimente. So wie sein neues Japan-Drama „Like Someone in Love“: schön gefilmt, aber nur mehr der Hauch von Substanz.
Weiters starten: die unvermeidliche Charlotte-Roche-Verfilmung „Feuchtgebiete“ aus Deutschland, die fernsehhafte heimische Versuchstiere-Dokumentation „Unter Menschen“, Ferzan Ozpeteks Italokomödien-Fantasie „Magnifica presenza“ und die geistlose philippinische Filmgeschäftssatire „The Woman in the Septic Tank“.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.08.2013)

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