"In die Welt": Wunder der Geburt

In die Welt
In die Welt(c) Polyfilm
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Dokumentarfilmer Constantin Wulff hat in der Semmelweis-Klinik einen Film über den Beginn des Lebens gedreht.

Einer der besten österreichischen Filme des Jahres widmet sich einem emotional geladenen Thema mit bemerkenswerter Nüchternheit: Für In die Welt hat Dokumentarist Cons-tantin Wulff die Vorgänge in der traditionsreichen Wiener Semmelweis-Geburtsklinik gefilmt, das Material in Direct-Cinema-Manier zum kommentarlos präsentierten, klug montierten Assoziationsgeflecht geformt, das eine reflektierte Auseinandersetzung ermöglicht statt rasche (und rasch vergessene) Emotionen zu provozieren.

Vom ersten Augenblick an – ein Säugling im Brutkasten, keuchend, sein Überleben ungewiss – paart sich die Dringlichkeit der Geschehnisse mit distanzierten Perspektiven, wie es einer Institution entspricht, in der das für die direkt Beteiligten so einzigartige „Wunder der Geburt“ als alltägliche ärztliche Routine betrachtet wird. Dabei wechselt Wulffs Film zwischen enorm intensiven Szenen (etwa des Geburtsvorgangs) und lakonischen Beobachtungen, die einiges an trockenem Humor verraten: etwa zur Verkindlichung der Sprache im Umfeld von Babys und vom unaufhaltsamen Weiterwuchern der Aktenberge in der Klinik.

ab 21.11.

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