Doku "Anvil": Metal-Märchen mit Gegensätzen

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MetalDoku Anvil Rockmaerchen Gegensaetzen(c) Polyfilm/Photo by Bren (Brent J. Craig)
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Den Speed Metal-Vorreitern Anvil! gelang der große Durchbruch nie. "Die Geschichte einer Freundschaft" zeigt nun das Leben der Mitglieder zwischen Callcenter und Bühnenexzess.

Die Dokumentation "Anvil! The Story of Anvil" war letztes Jahr ein Festivalerfolg in Übersee, nun startet sie als "Anvil! Die Geschichte einer Freundschaft "hierzulande. Im Geiste des Sujets kann man nur sagen: Hauptsache Anvil! Die gleichnamige kanadische Band war ein Vorreiter des Speed Metal, Anfang der 80er erregte sie mit Platten wie „Metal on Metal“ Aufsehen, es gab sogar eine Einladung an den Sänger und Gitarristen Steve „Lips“ Kudlow, zu Motörhead zu wechseln. Der ganz große Durchbruch gelang aber nie: Und so sieht man in Steve Gervasis Doku, wie Kudlow sich im Callcenter verdingt und schlechten Gewissens teure Ramschbrillen („wie in The Matrix!“) zu verkaufen versucht, um bei der Finanzierung des 13. Albums zu helfen: Das soll, dem garantiert schnörkelfrei und grölend dahinbretternden Sound angemessen, den einfallsreichen Titel „This Is Thirteen“ bekommen.

Gervasis Film lebt von den Gegensätzen zwischen bizarren Bühnenauftritten mit Dildogitarrensolos und den Underdog-Lebensumständen der Musiker: ein Rockmärchen, fast wie erfunden – tatsächlich erinnern manche geradezu realsatirischen Momente an die 80er-Rock-Fake-Doku "This Is Spinal Tap" von Rob Reiner. Extrem super in der Hinsicht ist, dass der Anvil-Schlagzeuger Robb Reiner heißt.

„Anvil! Die ­Geschichte einer Freundschaft“, ab 21. 5. im Kino.

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