Cyrus: Mumblecore Goes Hollywood

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„Mumblecore“ hieß die Do-it-yourself-Bewegung im US-Kino der letzten Dekade: Junge Regisseure drehten auf billigem Video mit Laiendarstellern improvisiert wirkende Porträts ihrer Generation.

„Mumblecore“ hieß die Do-it-yourself-Bewegung im US-Kino der letzten Dekade: Junge Regisseure drehten auf billigem Video mit Laiendarstellern improvisiert wirkende Porträts ihrer Generation. Die tragikomischen Balladen über Twens, die ihre ereignislosen Leben diskutieren, in langen und leisen Dialogen (der Begriff „Mumblecore“ kommt vom ausgiebig gemurmelten Smalltalk). Man feierte Regisseure wie Andrew Bujalski oder Jay und Mark Duplass als neue Talente, in Europa liefen die Filme aber nur auf Festivals. Das sollte sich mit Cyrus ändern: Der erste Hollywoodfilm der Duplass-Brüder ist eine sympathische schwarze Komödie mit bekannten Darstellern, nur die Ästhetik verrät die Mumblecore-Ursprünge – die Handkamera zoomt wild herum, die Schauspieler improvisierten ihre Szenen nach ungefähren Vorgaben. John C. Reilly brilliert als Verlierer, der mit Marisa Tomei den Neuanfang versuchen will – was in einen Kleinkrieg mit deren 21-jährigem Sohn (Jonah Hill) mit schön bösen Pointen ausartet. Gegen Ende wird zwar alles etwas zu nett aufgelöst, dafür gibt es eine Abspann-Überraschung: Produziert haben diesen Low-Budget-Spaß ausgerechnet die auf Hochglanzkino abonnierten Brüder Tony und Ridley Scott.

TIPP

Cyrus, ab 15. 4.

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