Der Österreicher ist mit "Amour" fünf Mal nominiert. Quentin Tarantino rechnet sich keine Chance bei der Oscar-Verleihung aus. Steven Spielberg freute sich über den "besten Wecker" seit 1999.
Der Meisterregisseur bleibt auch angesichts einer Sensation cool: Am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) waren die Oscar-Nominierungen bekannt gegeben worden und Michael Hanekes Sterbedrama "Amour" wurde überraschenderweise in fünf Kategorien berücksichtigt, darunter als bester Film und für die beste Regie. Eine solche Ehrung werde normalerweise nur großen Blockbustern mit berühmten Namen zuteil, wunderte sich Haneke im ORF. "Es ist angenehm für einen europäischen Autorenfilm, dass er damit konkurrieren kann", sagte der 70-Jährige. Haneke, der bereits in Cannes im vergangenen Jahr die Goldene Palme erhielt, wurde außerdem für das Beste Originaldrehbuch, seine Hauptdarstellerin Emanuelle Riva in der Schauspielerkategorie und Österreich mit "Amour" als Bester nicht-englischsprachiger Film nominiert.
Als Favorit ins Oscar-Rennen geht freilich Steven Spielberg mit "Lincoln", einem biografischen Film über die letzten Monate im leben des legendären US-Präsidenten. "Das war ein unglaublicher Morgen", sagte der Regisseur dem Magazin "Hollywood Reporter". Seine Sprecherin habe ihn geweckt und von den vielen Nominierungen berichtet. "Das war mein bester Wecker seit 14 Jahren", sagte der 66-Jährige. Damals war der mit "Der Soldat James Ryan" für elf Oscars nominiert worden. Geworden sind es schließlich fünf.
Mit der zwölffachen Oscar-Chance heuer hatte der Erfolgsregisseur von Filmen wie "E.T.", "Jurassic Park" und "Schindlers Liste" nach eigenen Angaben nicht damit gerechnet. "Ich bin immer überrascht über Anerkennung", sagte er. "Ich bin sehr glücklich."
Tarantino freut sich auf die Party
Kult-Regisseur Quentin Tarantino, dessen Film "Django Unchained" ebenfalls nominiert wurde, sagte der BBC, er rechne nicht mit einem Oscar. "Aber die Anerkennung und die Einladung zur Party ist toll."
Der US-taiwanesische Regisseur Ang Lee, dessen Romanverfilmung "Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger" in elf Kategorien ins Rennen geht, sagte, er sei "zutiefst geehrt und verblüfft über so viele Nominierungen".
"Habe es mit meinem Hund gesehen"
Der australische Schauspieler Hugh Jackmann, der für seine Rolle "Les Miserables" in der Kategorie "bester Schauspieler" zum ersten Mal ein Anwärter auf den Oscar ist, nannte seine Nominierung "sehr aufregend und ein bisschen unwirklich." Er habe sie "noch nicht vollständig realisiert".
Der Schauspieler Bradley Cooper, der für seine Rolle in "Silver Linings" nominiert wurde, wachte am Donnerstag sehr früh auf, ging mit seinem Hund Gassi und schaute sich dann die Bekanntgabe der Nominierungen an. "Ich habe es mit meiner Mutter und meinem Hund gesehen", sagte er. "So etwas passiert nur einmal im Leben."
(APA/AFP/Red.)
