Oscars: Höchste US-Einschaltquoten seit 14 Jahren

43,7 Millionen Menschen sahen bei der Verleihung der Academy Awards zu. Überraschungen gab es beim Oscar hingegen keine.

Mit 43,7 Millionen Zuschauer konnte der US-Sender ABC bei der diesjährigen Oscarverleihung die höchste Einschaltquote seit 14 Jahren verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Quote um acht Prozent gesteigert. Die Oscarverleihung ist nach Sport-Übertragungen die meistgesehene Sendung in den USA. Vor allem freut man sich bei dem Sender über einen Anstieg des Publikums zwischen 12 und 17 Jahren.

Mit Überraschungen konnte die Verleihung der Academy Awards hingegen nicht aufwarten: In den Königskategorien siegten durchwegs Favoriten. Bester Film wurde das Sklavendrama "12 Years a Slave" des britischen Regisseurs Steve McQueen. Der Weltraumthriller "Gravity" lag mit sieben Trophäen bei zehn Nominierungen an die Spitze der Gewinner, der mexikanische Regisseur Alfonso Cuaron als erster Lateinamerikaner zum besten Regisseur gekürt.

Cate Blanchett konnte für ihre Rolle der gefallenen Society-Lady in Woody Allens "Blue Jasmine" erwartungsgemäß die Auszeichnung als beste Hauptdarstellerin für sich entscheiden. Matthew McConaughey wurde für seinen Part eines HIV-infizierten Cowboys im Aidsdrama "Dallas Buyers Club" belohnt, für den er mehr als 20 Kilogramm abgenommen hatte.

In der Nebendarsteller-Sparte wurde Jared Leto als Transsexueller aus "Dallas Buyers Club" von den Academy-Mitgliedern zum Sieger gekürt. Die aus Afrika stammende Debütantin Lupita Nyong'o bekam für ihre Leistung in "12 Years a Slave" den Oscar als beste Nebendarstellerin.

Mit trockenem Humor moderierte Ellen DeGeneres die heurige Oscar-Verleihung. Kurzzeitig brachte sie sogar Twitter zum Absturz. Sie machte ein Foto voller Hollywood-Stars, darunter ... (c) REUTERS (LUCY NICHOLSON)

... Brad Pitt, Angelina Jolie, Meryl Streep und Julia Roberts sowie Bradley Cooper. In nicht mal einer Stunde wurde das Selfie (Selbstporträt), mehr als 1,3 Millionen Mal weitergeleitet. Schauspielerin Meryl Streep zeigte sich nach der Aufnahme ganz aufgeregt: "Ich habe noch nie vorher getwittert!" (c)

Zum Besten Film wurde das Sklavereidrama "12 Years a Slave" gekürt. Das Werk des britischen Regisseurs Steve McQueen konnte damit insgesamt drei goldene Statuetten einheimsen. Der Film setzte sich gegen die ebenfalls hochgehandelten Co-Favoriten "American Hustle" und "Gravity" durch. Aber auch Jean-Marc Vallees "Dallas Buyers Club", Paul Greengrass' "Captain Phillips", Spike Jonzes "Her", "Nebraska" von Alexander Payne, "Philomena" von Stephen Frears und Martin Scorseses "The Wolf of Wall Street" blieben ungekrönt. (c) REUTERS (LUCY NICHOLSON)

Die meisten Preise holt sich aber das Weltraum-Abenteuer "Gravity". Alfonso Cuaron wurde als erster Lateinamerikaner in der Regie-Kategorie mit dem Oscar ausgezeichnet. "Sandy, du bist dieser Film", sagte er zu seiner Hauptdarstellerin. Sandra Bullock ging allerdings leer aus. Insgesamt holte "Gravity" aber sieben Trophäen und darf damit als Gewinner des Abends gelten. (c) REUTERS (LUCY NICHOLSON)

Cate Blanchett wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und holte für ihre Darstellung der gefallenen Upper-Class-Diva in Woody Allens "Blue Jasmine" den Oscar für die beste Hauptdarstellerin . Die 44-Jährige wurde nach "Aviator" 2004 zum zweiten Mal ausgezeichnet und ließ Mitfavoritin Amy Adams sowie Meryl Streep, Sandra Bullock und Judi Dench hinter sich. (c) REUTERS (LUCY NICHOLSON)

Matthew McConaughey und Leonardo DiCaprio wurden im Vorfeld die größten Chancen für den Oscar für den Besten Hauptdarsteller eingeräumt. Den Preis - und ein Bussi von der Konkurrenz - holte sich McConaughey. (c) REUTERS (LUCY NICHOLSON)

McConaughey hatte sich in den vergangenen Jahren vom Sunnyboy aus romantischen Komödien zum ernst zu nehmenden Charakterdarsteller entwickelt. Für seine Darstellung des HIV-positiven, sich vom homophoben Cowboy zum Aids-Aktivisten entwickelnden Ron Woodroof hatte er mehr als 20 Kilo abgenommen. (c) REUTERS (LUCY NICHOLSON)

In der Kategorie Bester Nebendarsteller setzte sich der Favorit durch: Jared Leto bekam den Oscar. In seiner Rede dankte er seinem Bruder und seiner Band 30 Seconds to Mars, vor allem aber seiner Mutter: "Danke, dass du mir beigebracht hast zu träumen", sagte er. Damit ließ er es nicht gut sein, er wies außerdem auf die Konflikte in Venezuela und der Ukraine hin: "Während ihr darum kämpft, eure Träume zu verwirklichen und das Unmögliche zu leben, denken wir heute Nacht an euch." (c) REUTERS (LUCY NICHOLSON)

Im vergangenen Jahr holte Christoph Waltz seinen zweiten Oscar mit nach Hause. Heuer überreichte er einen, jenen für die Beste Nebendarstellerin. (c) REUTERS (LUCY NICHOLSON)

Der Oscar für die Beste Nebendarstellerin ging an Lupita Nyong'o für "12 Years a Slave". In ihrer berührenden Rede dankte sie ihren Co-Stars, dem Regisseur und vor allem ihrem Bruder, der ihr bester Freund sei. "Egal woher ihr seid, eure Träume sind wertvoll", sagte die Kenianerin. (c) REUTERS (LUCY NICHOLSON)

Für gute Stimmung sorgte Pharrell Williams, der seinen Hit "Happy" live performte. (c) REUTERS (LUCY NICHOLSON)

In der Kategorie Bester Song unterlag Pharrell Williams "Let It Go" aus Disneys Animationshit "Frozen" von Kristen Anderson-Lopez und Robert Lopez (im Bild). "Frozen" wurde außerdem zum Besten Animationsfilm gekürt. (c) REUTERS (LUCY NICHOLSON)

Der Oscar für den Besten nicht-englischsprachigen Film ging an Italien: "La Grande Bellezza" von Regisseur Paolo Sorrentino wurde wie erwartet der Auslandsoscar zuerkannt. Insgesamt ging die Trophäe bereits zum elften Mal an Italien, das sich damit deutlich von Frankreich mit neun Gewinnen absetzt. (c) REUTERS (LUCY NICHOLSON)

Zwei Oscars gingen an "The Great Gatsby": Im Bild Catherine Martin, Ehefrau von Regisseur Baz Luhrmann, für Production Design und Costume Design. (c) REUTERS (LUCY NICHOLSON)

Pink sang "Somewhere Over the Rainbow" für Judy Garland Lorna Luft, Joey Luft und Liza Minnelli. (c) REUTERS (LUCY NICHOLSON)

Regisseur Spike Jonze holte den Oscar für das Beste Originaldrehbuch. In seinem Film "Her" verliebt sich Joaquin Phoenix in eine Computerstimme. Die Trophäe für das beste adaptierte Drehbuch ging an John Ridley für "12 Years a Slave". (c) REUTERS (LUCY NICHOLSON)

Gingen leer aus: U2 spielten ihren Song "Ordinary Love" aus "Mandela: Long Walk to Freedom". (c) REUTERS (LUCY NICHOLSON)

Berührend: Der 87-jährige und schon etwas zittrige Sidney Poitier übergab den Preis für den besten Regisseur gemeinsam mit Angelina Jolie. Glenn Close ehrte die verstorbenen Stars und Arbeiter der Filmindustrie, unter ihnen Philip Seymour Hoffman.Link: Die besten Sprüche beim Oscar 2014 (c) REUTERS (LUCY NICHOLSON)

Für einen Internet-Hit sorgte Moderatorin Ellen DeGeneres: Sie knipste ein "Selfie" (Selbstporträt), unter anderem mit Meryl Streep, Jennifer Lawrence, Bradley Cooper, Brad Pitt und Angelina Jolie, das daraufhin auf Twitter in nicht mal einer Stunde mehr als 1,3 Millionen Mal geteilt wurde.

(APA/dpa/Red.)