Seit Jahren kämpft die Oscar-Gala mit sinkenden Quoten. Heuer sahen in den USA 39,3 Millionen Menschen zu. An die Topquote von 2010 kam man allerdings nicht heran.
Die Oscar-Verleihfeier 2012 hat allein in den USA mehr als 39,3 Millionen Menschen vor den Fernseher gelockt. Das entspreche einem Zuschauerplus von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr, berichtete die "Los Angeles Times" am Montag (Ortszeit) unter Berufung auf die amerikanische Rating-Agentur Nielsen.
Quoten-Auftritt von Justin Bieber Hoch angerechnet wurde dem 63-jährigen Showmaster Billy Crystal, dass er den Anteil des jüngeren Publikums zwischen 18 und 49 Jahren nicht verringerte. Er selbst hatte mit einer Videoeinlage zu Anfang der Oscar-Show darauf angespielt, dass er junges Publikum halten müsse - und deswegen Teenie-Star Justin Bieber in das Programm einbeziehe.
Im vergangenen Jahr hatten die Hollywood-Schauspieler Anne Hathaway und James Franco die Gala moderiert. Dieser Versuch, junge Menschen vor den Bildschirm zu locken, schlug allerdings fehl. Das Moderatorenpaar kam nicht nur bei der Kritik schlecht an, die Verleihung, aus der "King's Speech" als großer Gewinner hervorging verfolgten auch nur 37,6 Millionen TV-Zuschauer.
Topquote für "Avatar" und "The Hurt Locker" Im Fünf-Jahres-Vergleich kam die diesjährige Verleihzeremonie unter Crystal auf Platz zwei. Das beste Ergebnis erzielte die Oscar-Gala 2010 mit 41,3 Millionen Zuschauern. Damals wurde James Camerons weltweiter Blockbuster, das 3D-Drama "Avator", überraschend von dem Irakfilm "The Hurt Locker" seiner geschiedenen Frau Kathryn Bigelow als bester Film des Jahres ausgestochen.
Seit 1929 wird der Oscar für den "Besten Film" vergeben. Unmöglich, alle Filme zu kennen, die eine Trophäe in dieser Kategorie einheimsten. Aber zumindest die Preisträger der letzten 20 Jahre sollte man präsent haben, oder? Hier die Liste der (un)vergessenen "Besten Filme" seit 1990. (c) APA/AFP/MARK RALSTON (MARK RALSTON) Ist "Green Book" ein verdienter Sieger oder nicht? Darüber werden Filmfans noch länger streiten. Denn die Geschichte über einen (schwarzen) Jazzstar und seinen (weißen) Fahrer ist auch eine subtilge Abhandlung zum Thema Alltagsrassismus - und nicht unumstritten. "Green Book" schlug überraschend "Roma" sowie den Blockbsuter "Black Panther", "BlacKkKlansman", "Bohemian Rhapsody", "The Favourite", "A Star Is Born" sowie "Vice – Der zweite Mann". (c) imago/Cinema Publishers Collecti (Photo Credit: Patti Perret/Unive) Guillermo del Toros Fantasy-Romanze "Shape of Water" handelt von einer stummen Reinigungskraft (Sally Hawkins), die sich in einem Geheimlabor, in eine dort gefangengehaltene amphibische Kreatur (Doug Jones) verliebt. Die Konkurrenz: "Call Me by Your Name", "Darkest Hour", "Dunkirk", "Get Out", "Lady Bird", "Der seidene Faden", "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" und "Die Verlegerin" (c) imago/Prod.DB (-) Die berührende Geschichte über einen schwarzen Buben aus ärmlichen Verhältnissen, der seine Homosexualität entdeckt, war der verdiente Überraschungssieger von 2017. Mahershala Ali spielte einen väterlichen Freund des Buben - und bekam dafür den Oscar. Regie führte Barry Jenkins. Ebenfalls nominiert waren: "Arrival ", "Fences", "Hacksaw Ridge", "Hell or High Water", "Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen", "La La Land", "Lion – Der lange Weg nach Hause" und "Manchester by the Sea". (c) imago/Prod.DB (-) Das Drama "Spotlight", das zeigt, wie der "Boston Globe" sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche aufdeckte, siegte in der Königskategorie. Nominiert waren außerdem das Überlebensdrama "The Revenant" mit Leonardo DiCaprio, die Finanzkrisenkomödie "The Big Short", "The Martian", die Action-Extravaganz "Mad Max: Fury Road", das Entführungsdrama "Room", die historische Romanze "Brooklyn" und Spielbergs "Bridge of Spies". (c) Constantin Film Alejandro González Iñárritus Geschichte über einen alternden Schauspieler stach Richard Linklaters Langzeitprojekt "Boyhood" sowie Clint Eastwoods Kriegsfilm "American Sniper", das Alan-Turing-Biopic "The Imitation Game", Wes Anderons schräge Komödie "The Grand Budapest Hotel", den Musikerfilm "Whiplash" sowie "Selma" über die US-Bürgerrechtsbewegung aus. Ein starkes Jahr mit herausragenden Filmen, schlussendlich stach Steve McQueens Sklaverei-Drama "12 Years a Slave" aber doch Martin Scorseses rauschhaften Film über kriminelle Investmentbanker, "The Wolf of Wall Street", und Alfonso Cuaróns Weltraum-Überlebensstory "Gravity" aus. Zu den Nominierten gehörten außerdem "American Hustle", "Nebraska", "Captain Philips", "Philomena", "Dallas Buyers Club" sowie Spike Jonzes schräger Liebesfilm "Her". (c) Photograph: Francois Duhamel/AP (Francois Duhamel) So nahe war Österreich dem Oscar selten: Michael Hanekes wunderschöner und todtrauriger Liebesfilm "Amour" war in der Königskategorie nominiert. Ben Afflecks "Argo", eine Story über die Rettung von US-Geiseln 1980 aus dem Iran, siegte etwas überraschend. Zu den Nominierten gehörten nämlich auch Quentin Tarantinos "Django Unchained", das Musical "Les Misérables", Steven Spielbergs Biopic "Lincoln", das abenteuerliche "Life of Pi", die abgründige Liebeskomödie "Silver Linings", die surreale Kindergeschichte "Beasts of the Southern Wild" sowie "Zero Dark Thirty", ein Film über die Jagd auf Osama bin Laden. (c) Warner Pictures (Claire Folger) Der französische Stummfilm von Michel Hazanavicius setzte sich gegen Martin Scorseses "Hugo Cabret", "The Descendants - Familie und andere Angelegenheiten" von Alexander Payne, "Extrem laut und unglaublich nah", "The Help", Woody Allens "Midnight in Paris", "Moneyball", "The Tree of Life" von Terrence Malick und "War Horse" von Steven Spielberg durch. (c) imago stock&people (imago stock&people) Die mit 15 Millionen Dollar relativ preiswerte britische Koproduktion ohne große Special Effects setzte sich gegen die Blockbuster "Inception" und "The Social Network" durch, sowie gegen den Coen-Western "True Grit", Ballett-Thriller "Black Swan", Boxer-Drama "The Fighter", "The Kids Are All Right", Danny Boyles "127 Hours", den Animationsfilm "Toy Story 3" und den Independent-Film "Winter's Bone". (c) imago stock&people (imago stock&people) David gegen Goliath lautete das Duell 2010: Kathryn Bigelows Irak-Drama "The Hurt Locker" gegen James Camerons 3D-Fantasy-Film "Avatar". Gewonnen hat Bigelow mit ihrem harten Blick einen auf Bombenentschärfer in Bagdad. Er stach gleich neun Konkurrenten, "The Blind Side", "District 9", "An Education", "Inglourious Basterds", "Precious", "A Serious Man", "Oben" und "Up in the Air" aus. (c) imago stock&people (imago stock&people) Danny Boyles tragikomischer Indien-Ausflug schlug die Konkurrenz aus dem Rennen: Der mit Brad Pitt und Cate Blanchett starbesetzte "Seltsame Fall des Benjamin Button" hatte ebensowenig Chancen wie "Frost/Nixon", "Milk" über den schwulen Bürgerrechtler Harvey Milk oder das Nazi-Drama "Der Vorleser". (c) imago stock&people (imago stock&people) Der erste Oscar in dieser Kategorie für die kongenialen Regie-Bürder Joel und Ethan Coen. Sie ließen die Literaturverfilmung "Abbitte" mit Keira Knightley, die Komödie "Juno'' über einen schwangeren Teenager, "Michael Clayton" mit George Clooney und das Öltycoon-Drama "There Will Be Blood" mit Daniel Day-Lewis hinter sich. (c) imago stock&people Martin Scorseses erster Oscar. Die erste Zusammenarbeit mit Brad Pitt und Cate Blanchett blieb hingegen beinahe Oscar-los: Der siebenfach nominierte Film "Babel" von Alejandro González Iñárritu wurde nur für die Filmmusik gekürt. Zur Konkurrenz zählten auch Clint Eastwoods "Letters from Iwo Jima'', die Indie-Komödie "Little Miss Sunshine" und Stephen Frears "Die Queen" mit Helen Mirren. (c) imago stock&people (imago stock&people) Wenig präsent blieb der Episodenfilm "L.A. Crash" von Paul Haggis. Zumindest weniger als der unterlegene Konkurrent "Brokeback Mountain": Das Schwulendrama von Ang Lee mit Heath Ledger und Jake Gyllenhaal fand breites Echo. Nominiert waren auch Schriftsteller-Film "Capote" mit Philip Seymour Hoffman, George Clooneys "Good Night, and Good Luck" und Steven Spielbergs "München". Clint Eastwood hob mit Hilary Swank ab und siegte. Keinen Preis in der Hauptkategorie gab es für "Wenn Träume fliegen lernen" mit Johnny Depp, Biopic "Ray" über Soul-Legende Ray Charles, Alexander Paynes charmante Midlife-Crisis-Komödie "Sideways" und Martin Scorseses ehrgeizigen "Aviator". (c) imago stock&people (imago stock&people) Erst mit dem letzten Teil der Trilogie wurde Peter Jackson in der Hauptkategorie gekürt. Zur Konkurrenz zählten Peter Weirs Seefahrer-Drama "Master & Commander – Bis ans Ende der Welt", Sofia Coppolas Überrasschungs-Hit "Lost in Translation", die Rennpferd-Story "Seabiscuit – Mit dem Willen zum Erfolg" und Clint Eastwoods düsterer "Mystic River". (c) imago stock&people (imago stock&people) Überraschend stach Rob Marshalls Musical die Konkurrenz aus - Martin Scorseses "Gangs of New York", "Der Herr der Ringe: Die zwei Türme'' und Stephen Daldry "The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit". Roman Polanskis Holocaust-Drama "Der Pianist" mit Adrien Brody räumte in der Kategorie Regie und Hauptdarsteller ab. Polanski holte den Preis nicht selbst ab, weil in den USA ein Verfahren wegen Vergewaltigung aus den Siebzigern anhängig ist. (c) imago stock&people (imago stock&people) Ron Howards Verfilmung der Lebensgeschichte eines psychisch kranken Mathematikers stach Robert Altmans Adel-Studie "Gosford Park", Baz Luhrmanns Musical-Drama "Moulin Rouge", "Der Herr der Ringe: Die Gefährten" und den Indpendent-Film "In the Bedroom" über eine Affäre eines Teenagers mit einer älteren Frau aus. (c) imago stock&people (imago stock&people) Russel Crowe spielte sich in Ridley Scotts Historienfilm ins kollektive Gedächtnis. Ihm unterlagen Lasse Hallström mit "Chocolat – Ein kleiner Biss genügt" und Ang Lee mit "Tiger and Dragon". Gleich doppelter Verlierer war Steven Soderbergh: Er trat mit "Erin Brockovich" mit Julia Roberts und dem Drogen-Episodenfilm "Traffic – Macht des Kartells" mit Michael Douglas an. (c) imago/Unimedia Images (imago stock&people) Der amerikanische Traum als Nachtmahr machte den Auftakt der 2000er-Oscars: In Sam Mendes' Film brillierten Kevin Spacey und Annette Bening als Ehepaar am Abgrund. Zur Konkurrenz zählten Lasse Hallströms Romanverfilmung "Gottes Werk und Teufels Beitrag", Michael Manns Thriller "Insider", M. Night Shyamalans Horror-Hit "The Sixth Sense" und "The Green Mile" mit Tom Hanks. (c) imago/EntertainmentPictures (imago stock&people) Der romantische Kostümschinken von John Madden mit Gwyneth Paltrow und Joseph Fiennes war mit sieben Oscars überraschender Gewinner. Er stach "Elizabeth" mit Cate Blanchett, Steven Spielbergs Weltkriegs-Film "Der Soldat James Ryan", das Kriegs-Drama "Der schmale Grat'' und Roberto Benignis "Das Leben ist schön" aus. (c) imago/United Archives (imago stock&people) Der Hit des Jahrzehnts an Kinokasse und bei den Oscars war die Untergangs-Liebesgeschichte James Camerons mit Leonardo DiCaprio und Kate Winslet. Keine Chance hatten da Gus Van Sant "Good Will Hunting" mit Matt Damon und Ben Affleck, "Besser geht’s nicht" mit Jack Nicholson, Gangsterfilm "L.A. Confidential" und die britische Komödie "Ganz oder gar nicht" über strippende arbeitslose Männer. (c) imago stock&people (imago stock&people) Anthony Minghellas episches Liebesdrama mit Ralph Fiennes und Kristin Scott Thomas nach einem Roman von Michael Ondaatje wurde mit neun Awards ausgezeichnet. Keinen Preis in der Hauptkategorie gab es für "Jerry Maguire – Spiel des Lebens" mit Tom Cruise, Rassen-Drama "Lügen und Geheimnisse", "Fargo" von den Coen-Brüdern und "Shine – Der Weg ins Licht" über den Pianisten David Helfgott. (c) imago/United Archives (imago stock&people) Mel Gibson trat als als schottischer Rebell gegen den italienischen Film "Il postino", die Jane-Austen-Verfilmung "Sinn und Sinnlichkeit", das Raumfahrer-Drama "Apollo 13" und die Kmödie "Ein Schweinchen namens Babe" an. (c) imago stock&people (imago stock&people) Tom Hanks' Oscar-Triumph: Sechs Trophäen brachte Robert Zemeckis Tragikomödie ein. Quentin Tarantinos Kultfilm "Pulp Fiction", war ebenfalls nominiert, wie auch die britische Komödie "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" mit Hugh Grant, Robert Redfords "Quiz Show" über einen Fernsehbetrug in den Fünfzigern und das Gefängnisdrama "Die Verurteilten" nach einer Vorlage von Stephen King. (c) imago stock&people (imago stock&people) Steven Spielbergs Film über einen Industriellen, der mehr als 1000 jüdische Zwangsarbeiter vor der Ermordung durch die Nazis bewahrte, wurde mit sieben Oscars ausgezeichnet. Zur Konkurrenz gehörten Jane Campions "Das Piano" mit Holly Hunter, "Auf der Flucht" mit Harrison Ford als unschuldig wegen Mordes verurteilter Arzt, "Was vom Tage übrig blieb" mit Emma Thompson und Anthony Hopkins und der IRA-Film "Im Namen des Vaters". (c) imago stock&people (imago stock&people) Clinst Eastwoods Spät-Western stach "Der Duft der Frauen" mit Al Pacino als blindem Frauenhelden, das Militärdrama "Eine Frage der Ehre" mit Tom Cruise, "Wiedersehen in Howards End" über zwei unkonventionelle Schwestern im spätviktorianischen England und den IRA-Thriller "The Crying Game" aus. (c) imago stock&people (imago stock&people) Gleich zwei Mafia-Filme unterlagen dem epischen Indianerfilm mit Kevin Costner: Francis Ford Coppolas "Der Pate – Teil 3" und Martin Scorseses "Good Fellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia". Nominiert waren auch "Zeit des Erwachens" mit Robin Williams als Arzt, der Schlafkrankheit heilen will und "Ghost – Nachricht von Sam" mit Patrick Swayze und Demi Moore als Liebespaar. (c) imago stock&people (imago stock&people) Der Film mit Anthony Hopkins als Massenmörder Dr. Hannibal Lecter und Jodie Foster als FBI-Agentin änderte das Genre Psycho-Thriller. Der Disney-Zeichentrickfilm "Die Schöne und das Biest" unterlag ebenso wie Oliver Stones Verschwörungs-Thriller "JFK – Tatort Dallas", Gangsterfilm "Bugsy" mit Warren Beatty und Barbra Streisands "Herr der Gezeiten". (c) imago stock&people (imago stock&people) Morgan Freeman und Jessica Tandy brillierten als ungleiche Freunde im rassistischen Amerika der Fünfziger und Sechziger. Die Konkurrenz: Teenager-Drama Peter Weirs "Der Club der toten Dichter" mit Robin Williams als Lehrer, "Feld der Träume" mit Kevin Costner als an Außerirdische glaubender Farmer, Oliver Stones Vietnam-Film "Geboren am 4. Juli" mit Tom Cruise und "Mein linker Fuß" mit Daniel Day-Lewis als gelähmtem Schriftsteller. (c) imago/United Archives (imago stock&people) Oscar: Die 29 ''Besten Filme'' seit 1990 (Ag.)
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