Le Pho

Le Pho
Le Pho(c) Stanislav Jenis
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Ein vietnamesisches Restaurant übernimmt ein altes chinesisches Lokal. Und auf einmal ist der alte Mief dahin. Das Le Pho ist erfrischend flott, locker und gut.

Das Pazific auf der Gumpendorfer Straße 97 war einer jener Chinesen, bei dem man genau das Essen bekam, von dem man annahm, dass es typisch chinesisch ist. Nun, das alte China-Restaurant ist Geschichte – seit April betreiben hier die Geschwister Karina und Davy Chiang ein vietnamesisches Lokal. Vom China-Mobiliar sind noch die wuchtige Bar und ein Metallrelief mit Brücke geblieben, sonst dominiert im Le Pho (✆01/5973226, Mo–Fr 11.30–14.30, 18–22, Sa 12–22, So 12–21 Uhr) ein frischer Stil in Weiß und Hellgrün. Das tut dem Lokal gut. Und schafft in einer an Asia-Lokalen nicht gerade armen Gegend – das indische Lokal Nam Nam und der Thai Isaan liegen gleich ums Eck – ein weiteres kulinarisches Highlight. Besonders auffällig ist auch die Art und Weise, wie die Speisekarte aufgebaut ist – die Gerichte werden (stimmt, das ist an sich noch gar nicht so ungewöhnlich) mit Nummern angegeben, dazu werden sie in unterschiedlichen Größen (S, M, L, XL) angeschrieben. Und letztendlich müssen die Gäste auf einem vorgedruckten Zettel die gewünschten Speisen in der richtigen Größe markieren, der dann wortlos der Kellnerin überreicht wird. (Sogar ein Feld mit Bemerkungen an den Koch à la „Bitte ohne Koreander“ ist dabei, jegliche mündliche Kommunikation erübrigt sich also.)

Nun zum Essen. Das besteht, wie der Name des Lokals schon vermuten lässt, vor allem aus Pho – so heißt das vietnamesische Nationalgericht, das seinen Ursprung im französischen Pot-au-feu hat, dem Feuertopf. Dahinter verbirgt sich eine klare Suppe mit Reisnudeln und Zutaten wie Fleisch, Shrimps oder Tofu. Pho Bo Deluxe (S: 5,40 Euro, XL: 9 Euro) ist dabei so etwas wie die All-inclusive-Variante – mit Rindfleischstreifen, teils roh, teils gekocht, und faschierten Rindsbällchen. Die Suppe ist eher mild, aber die Chili-Sauce au dem Tisch hilft bei Bedarf nach. Schmackhaft ist sie auf jeden Fall. So wie auch die Bun, kalte Reisnudeln, die ebenfalls in verschiedenen Varianten (S: ab 6,40 Euro) gereicht werden. Und das Ganze schmeckt tatsächlich so, wie man annimmt, dass es typisch vietnamesisch ist. Eigentlich eine gute Idee für den nächsten Urlaub... 

www.le-pho.at

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.10.2013)

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