Bregenzer Festspiele streichen Schauspielprogramm

Bregenzer Festspiele streichen Schauspielprogramm
Bregenzer Festspiele streichen Schauspielprogramm(c) APA/DIETMAR STIPLOVSEK (DIETMAR STIPLOVSEK)
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Auf der Seebühne wird Mozarts "Zauberflöte" aufgeführt. Auf das Schauspiel-Programm verzichtet man bewusst, sagt der Intendant.

Die Bregenzer Festspiele präsentieren sich 2013 mit Mozarts "Zauberflöte" (Premiere: 17. Juli) und ohne Schauspiel-Programm. Neben der Hausopern-Uraufführung von Andre Tchaikowskys "Der Kaufmann von Venedig" (Premiere: 18. Juli) werden die beiden Musiktheaterstücke "The Wasp Factory" (UA) und Olga Neuwirths "American Lulu" als österreichische Erstaufführung im Rahmen von "Kunst aus der Zeit" (KAZ) gezeigt. Das Programm 2013 unter dem Motto "Dem Licht entgegen" wurde am Donnerstag von Festspielpräsident Hans-Peter Metzler, Intendant David Pountney und dem kaufmännischen Direktor Michael Diem vorgestellt. Insgesamt werden rund 205.000 Tickets für das Festival am Bodensee aufgelegt. Dass kein Schauspiel mehr geboten wird, sei eine bewusste Entscheidung gewesen, erklärte Pountney. Man habe sich entschlossen, die vorhandenen Ressourcen lieber ins Musiktheater zu investieren. "Das KAZ-Programm hat für mich Priorität, manchmal im Leben muss man eben wählen, und man kann nicht alles haben", sagte der Intendant. Man verfüge aber auch so über ein starkes Programm.

"Die Zauberflöte", 1791 uraufgeführt, ist für Intendant David Pountney gleichermaßen eine Liebesgeschichte und ein aufklärerisches Stück, vor allem aber ein Märchen. Am Ende trügen ein Mann und eine Frau Verantwortung für die Zukunft, der Machtapparat von Adel und Klerus erweise sich als überflüssig. "Die Menschen finden den Weg ins Licht", erläuterte Pountney das Festspiel-Motto. Das Stück vermittle einen Optimismus, der fern jeder Naivität sei, "eine wichtige Botschaft für uns alle in diesen schwierigen Zeiten". Er habe am Anfang seiner Karriere in Schottland eine "Zauberflöte" inszeniert, nach 30 Jahren sei "die Idee des Stücks sehr in mir gereift", so Pountney, der das Stück selbst inszenieren wird. Die musikalische Leitung des Stücks übernimmt der Amerikaner Patrick Summer.

Bühnenbild noch ein Geheimnis

Um das von Johan Engels gestaltete Bühnenbild machen die Festspiele wie immer ein Geheimnis. Derzeit fänden erste technische Proben auf der im Umbau befindlichen Bühne statt, dabei war ein auf und nieder gehender, vier Meter hoher Grashalm zu sehen. Dass das Stück in einem Dschungel spiele, dementierte Pountney nicht. "Nun, das wäre ein idealer Ort für die Arbeit eines Vogelfängers", erklärte er schmunzelnd. Weitere Details ließ er sich nicht entlocken. Offenbar werden aber auch Puppen eine Rolle spielen, deren Design Marie-Jeanne Lecca beisteuert. Festspielpräsident Metzler erklärte, man sei sehr glücklich, dass Pountney die Verantwortung für das Stück übernehme.

Laut dem kaufmännischen Direktor Michael Diem liegt man derzeit im Vorverkauf etwas über den Zahlen der sehr erfolgreichen "West Side Story". Man überlege, eine 28. Vorstellung anzubieten. Insgesamt seien für die Bregenzer Festspiele 2013 rund 205.000 Tickets aufgelegt, rund 190.000 werden mit Generalprobe und Cross Culture Night auf das Spiel auf dem See entfallen. Während man mit "Aida" ein Unterhaltungspublikum und mit "André Chénier" auf Opern fokussierte Gäste angesprochen habe, könne man mit der "Zauberflöte" beide Gruppen gewinnen.

(APA)

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