Beifall und Pfiffe für Cecilia Bartolis Scala-Rückkehr

Jubel Pfiffe fuer Cecilia
Jubel Pfiffe fuer Cecilia(c) EPA (Roland Schlager)
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19 Jahre sang die italienische Mezzosopranistin nicht am Mailänder Opernhaus. Ihr Comeback an der Scala spaltete die Zuschauerschaft. Barenboim ist verärgert.

Das Comeback der italienischen Opernsängerin Cecilia Bartoli an der Scala nach 19 Jahren Abwesenheit ist am Montagabend von Pfiffen und Buhrufen überschattet worden. Während der erste Teil der Aufführung mit barocker Händel-Musik und Mozarts "Exultate, Jubilate" großen Beifall erntete, wurde der zweite Teil für Bartoli zum Albtraum. Zwei Arien aus Rossinis "Otello" und "Cenerentola" wurden von lauten Pfiffen begleitet, berichtete die Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera". "Armer Rossini!", "Geh nach Hause!", riefen mehrere empörte Zuschauer. Fans der 46-jährigen Sängerin reagierten hingegen mit Applaus.

"Schluss jetzt!"

Der Musik-Direktor des Mailänder Opernhauses, Daniel Barenboim, der den letzten Teil des Programms, Mozarts 40. Symphonie g-Moll KV 550, dirigierte, reagierte empört. "Schluss jetzt! Wir sind in einem Operntheater", rief Barenboim dem Publikum zu.

Nach dem Ende der Aufführung dankte Bartoli ihren Fans mit einer Zugabe aus Rossinis "Cenerentola". Damit erntete sie erneut Buhrufe und Applaus.

"Werden Jahre vergehen, bis sie zurückkehrt"

"Bartoli ist mit einem Lächeln auf dem Lippen und mit gehobenen Haupt von der Bühne gegangen. Doch sie hatte sicher nicht mit einer derartigen Reaktion des Publikums gerechnet. Bestimmt werden wieder Jahre vergehen, bis sie wieder an die Scala zurückkehrt", kommentierte "Corriere della Sera".

Die Römerin, die künstlerische Leiterin der Salzburger Pfingstfestspiele ist, hat rund zehn Millionen CDs verkauft, fünf Grammy-Musikpreise und zwei Classical Brit Awards gewonnen. In Deutschland erhielt sie neun Echos. Mit ihrer Musikstiftung unterstützt sie zudem die Ausbildung junger Sängerinnen und Sänger und wirbt für eine Erweiterung des Opernrepertoires.

(APA)

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