Osterfestspiele: Anklage sieht zwei Mio. Euro Schaden

Osterfestspiele Anklage sieht zwei
Osterfestspiele Anklage sieht zwei(c) APA Neumayr MMV (Neumayr MMV)
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Den Verteidigern der drei Beschuldigten wurde die 81 Seiten fassende Anklage zugestellt. Hauptvorwurf: Untreue, Betrug.

In der Salzburger Osterfestspiel-Affäre ist die Anklage wegen Untreue und gewerbsmäßigen schweren Betruges fertig. Der Gesamtschaden wird mit zwei Millionen Euro beziffert. Beschuldigt werden der ehemalige Geschäftsführer des Festivals, Michael Dewitte, der frühere Technische Direktor der Salzburger Festspiele, Klaus Kretschmer, und ein für zwei Zulieferfirmen verantwortlicher Kaufmann.

Die Staatsanwaltschaft Salzburg wirft Dewitte Untreue vor. Er habe einen Schaden von 1,6 Mio. Euro verursacht und seine Befugnisse wissentlich missbraucht. Von diesem Geld habe Dewitte rund 800.000 Euro auf Konten von Kretschmer überwiesen. Weitere rund 400.000 Euro habe Dewitte an sich selber überwiesen, der restliche Schadensbetrag sei auf das Konto des EAF und der Art & Culture Consulting Limited (mit Sitz in Belize ) gegangen.

Die Art & Culture habe Kretschmer gegründet, hieß es. Er habe auch jenes Firmenkonto der Gesellschaft eröffnet, auf das Dewitte unrechtmäßig eine Provision von 300.000 Euro aus einer Spende des russischen Mäzens Igor Vidyaev an die Osterfestspiele – vom Konto der Osterfestspielgesellschaft auf das Konto der Art & Culture – überwiesen haben soll.

Dewitte und Kretschmer drohen ein bis zehn Jahre Haft. Kretschmer und der Kaufmann hätten den kaufmännischen Direktor der Salzburger Festspiele getäuscht. Der Schöffenprozess unter der Leitung der Salzburger Strafrichterin Daniela Meniuk-Prossinger findet 2013 statt. 51 Zeugen und ein Sachverständiger werden aussagen. APA/bp

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.12.2012)

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