Musikverein 2013/14: Stars und Projekte für den Nachwuchs

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Musikverein (c) EPA (HERBERT NEUBAUER)
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Trotz stetig steigender Kosten und gleichbleibender Subventionen setzt man im Musikverein auf größte Vielfalt. Schwerpunkte setzen Dirigenten wie Franz Welser-Möst oder Mariss Jansons.

411 Konzerte bietet Wiens Gesellschaft der Musikfreunde in der kommenden Saison. An der großen Tradition der internationalen Orchestergastspiele hält man ebenso fest wie an der Einbindung zeitgenössischen Repertoires und an Aktivitäten für Kinder und Jugendliche (über 50.000 erwartet man in der Saison 2013/14 im Haus). Diese Dinge seien immer schwerer zu finanzieren – „aber wir leisten uns das“, versichert Intendant Thomas Angyan, der auf etwa eine Million Euro von Bund und Stadt Wien sowie auf eine noch höhere Summe von privaten Sponsoren bauen kann, sein 22-Millionen-Budget jedoch vor allem aus dem Kartenverkauf decken muss.

Das Publikum ist dem Haus treu, das dafür Starglanz von Oktober bis Juni bietet und darauf vertrauen darf, dass internationale Orchester dem Haus entgegenkommen. „Es gibt einen Wien-Bonus und hier wieder einen Musikvereinsbonus“, sagt Angyan, weshalb auch die bedeutendsten Ensembles hierbei auf bis zu 50 Prozent ihrer gewohnten Gage verzichten.

Schwerpunkte setzen Dirigenten wie Franz Welser-Möst oder Mariss Jansons. Philippe Jordan, dem künftigen Chefdirigenten der Symphoniker, wird eine Art roter Teppich gelegt; er kommt vor Amtsantritt auch mit seinem Orchester der Pariser Oper, das erstmals in Wien gastieren wird.

Starglanz auch bei den Sängern: Jonas Kaufmann kommt für zwei Projekte, Robert Holl richtet mit Kollegen wie Andrea Jonasson und Peter Matić einen Zyklus „Poesie und Musik“ aus. Und spezielle Projekte bietet man auch im kammermusikalischen Bereich: Das Artis Quartett spielt zum zweiten Mal alle vier Streichquartette Alexander von Zemlinskys – und wird 2016 einen Einem-Zyklus gestalten.

Kontinuität wird großgeschrieben – neue Namen kommen hinzu: David Afkham ist einer der Dirigenten, die Angyan nachhaltig fördern wird, als Debütanten dürfen sich etwa Alain Altinoglu und Stéphane Denève bewähren.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.04.2013)

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