Besucherrückgang in Mörbisch und St. Margarethen

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"Der Bettelstudent" lockte knapp 120.000, "La Boheme" 115.000 Besucher an. Laut Veranstaltern ist die Wirtschaftslage für das Minus ausschlaggebend.

Mit den Seefestspielen Mörbisch und den Opernfestspielen St. Margarethen haben am Wochenende zwei Flaggschiffe des burgenländischen Kultursommers ihre diesjährige Saison beendet. Trotz vollem künstlerischen Einsatz und Wetterglück ging heuer sowohl im Römersteinbruch als auch am Ufer des Neusiedler Sees die Besucherzahl zurück. Ein Umstand, den die Veranstalter vor allem auf die allgemeine Wirtschaftslage zurückführen.

119.700 Besucher wurden nach Angaben der Seefestspiele heuer in Mörbisch gezählt. Im Premierenjahr der neuen Intendantin Dagmar Schellenberger wurde an 27 Sommerabenden "Der Bettelstudent" aufgeführt. Zwei Mal musste wegen Schlechtwetters abgesagt werden. Im Vorjahr waren noch 139.000 Operettenfans nach Mörbisch gekommen.

"Der Hauptgrund ist für uns eigentlich, dass angesichts der wirtschaftlichen Lage gerade unser Besucher spart", so Evelyn Bäck von den Seefestspielen zur APA. Denn Mörbisch lebe vom Ausflugspublikum. Man habe nicht jene Besucher, die wie etwa in Salzburg 250 Euro pro Nacht und Zimmer ausgeben.

Im Römersteinbruch St. Margarethen sahen diesmal 115.000 Besucher "La Boheme", inszeniert von Robert Dornhelm. Gegenüber dem Vorjahr (knapp mehr als 117.000 Besucher bei "Carmen", Anm.) wurde die Zahl der Aufführungen von 31 auf heuer 24 reduziert - "weil wir wussten, dass das Stück nicht so ein Massen-Publikumsmagnet ist wie 'Carmen' oder 'Aida'", erläuterte Nicole Stark von den Opernfestspielen.

Rechnerisch hat die Auslastung der Opernaufführungen hingegen im Vergleich zur Saison 2012 von 78 auf 80 Prozent zugelegt. Zu 100 Prozent ausgelastet waren laut den Opernfestspielen heuer die zwölf Vorstellungen des Kindermusicals "Pippi Langstrumpf" und das Konzert von Carlos Santana.

"Wir merken, dass wir immer noch in einer Wirtschaftskrise stecken", meinte Stark. Indiz dafür sei, dass Karten zu geringerem Preis schwerer loszubekommen seien als die teureren. Bei den Gästen, die mit Bussen anreisen, gebe es leider einen Rückgang: "Man spürt, dass insgesamt nicht so viel Geld in den Taschen zu sein scheint." Aber durch die gute Produktion und das passende Wetter habe man noch einiges an den Individualgast verkaufen können.

Kommendes Jahr dürfen sich Opernfans im Römersteinbruch St. Margarethen laut dem Veranstalter auf Verdis "Aida"freuen. Die Seefestspiele Mörbisch setzen mit "Anatevka" auf einen Musical-Klassiker.

(APA)

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