Reaktionen: "Die Festspiele brauchen Stabilität"

Markus Hinterhäuser tritt sein Amt im Oktober 2016 an, die ersten Festspiele, die er zu verantworten hat, werden jene im Jahr 2017 sein.

Mittwoch mittags wurde Markus Hinterhäuser zum Intendanten der Salzburger Festspiele ernannt. Er tritt sein Amt im Oktober 2016 an, die ersten Festspiele, die er zu verantworten hat, werden jene im Jahr 2017 sein. 2014 ist noch Alexander Pereira Festspiel-Chef, 2015 und 2016 ist Sven-Eric Bechtolf künstlerischer Leiter. Kommentare und Reaktionen zur Kuratoriumssitzung am Mittwoch.


Wilfried Haslauer, Salzburger Landeshauptmann und Kuratoriumsmitglied der Salzburger Festspiele:

„Bei der letzten Suche wurde eine Findungskommission eingesetzt, sie hat Alexander Pereira vorgeschlagen, diesem Vorschlag ist das Kuratorium gefolgt. Dieses Mal wollten wir selbst entscheiden. Es gab 15 Bewerber, fünf bis sechs kamen in die engere Auswahl. Markus Hinterhäuser hat eine beeindruckende Bewerbung hingelegt, in seinem Verständnis der Programmatik, der Moderne und welche Rolle die Stadt und ihr Umfeld bei den Festspielen zu spielen haben. Hinterhäuser ist der Wunschkandidat. Wir sind froh, dass er bereit ist, die Funktion des Intendanten mit 1. Oktober 2016 zu übernehmen. Der Vertrag wird auf fünf Jahre abgeschlossen, wir hoffen aber, dass es eine längerfristige Perspektive gibt. Ein Intendantenwechsel alle fünf Jahre ist nicht ideal, die Festspiele brauchen auch Stabilität. Ob die Festspiele 2013 ein Defizit haben werden, kann man jetzt noch nicht sagen. Die Zahlen liegen erst im November vor. Die Frage ist: Wo sind die Grenzen des Wachstums der Salzburg Festspiele? Diese Diskussion hatten wir auch mit Pereira geführt. Das ist eine sehr sensible Frage, mein persönlicher Eindruck ist, dass wir in diesem Jahr die Grenzen des Machbaren überschritten haben, dass wir in dieser Ausdehnung nicht weiter machen können. Weil Qualität an erster Stelle steht.“

Markus Hinterhäuser bei der Pressekonferenz am Mittwoch:

"Wichtig ist die Redimensionierung der Festspiele auf ein fassbares Maß. Die Idee der Ouvertüre Spirituelle gefällt mir. Ich bin ein Tanz-Muffel, ein Festspielball ist nicht so wichtig, meine Prioritäten sind andere. Die Moderne wird ihren selbstverständlichen und wichtigen Platz im Programm haben. Natürlich muss Salzburg eine profunde Auseinandersetzung mit Mozart leisen, das hat auch mit Mut zu tun. Es muss eine Möglichkeit mit Mozart umzugehen geben, die über die festgeschriebene Form weit hinausgeht. Die Felsenreitschule möchte ich wieder für das Schauspiel öffnen. Ich bin ein großer Fan von Wiederaufnahmen. Vier Neuinszenierungen und zwei Wiederaufnahmen das wäre eine Dimension, mit der man gut umgehen kann.“

Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler:

„Ich freue mich über meine Wiederbestellung. Kraft habe ich, Energie habe ich, ich habe eine Freude an den Festspielen und hoffe, dass ich die drei Intendanten (Pereira, Bechtolf, Hinterhäuser) unterstützen kann. Das ist durchaus eine fordernde Situation. Es werden schwierige Zeiten auch finanziell, ich habe das Gefühl, dass das Kuratorium auf unserer Seite ist. Wir stemmen die Kosten von 2013 mit den Subventionen von 1998. Ich bin froh, dass im Kuratorium die einhellige Meinung herrscht, dass der Anteil der privaten an der Gesamtfinanzierung nicht weiter steigen soll.“

Andrea Ecker, Sektionschefin im Kulturministerium und Kuratoriumsvorsitzende der Salzburger Festspiele:

„Wir werden uns stark dafür einsetzen, das Kunst- und Kulturbudget zu erhöhen und die Subventionen zu valorisieren.“

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