8000 Menschen gedachten des Stardirigenten vor dem Mailänder Opernhaus. Barenboim und das Scala-Orchester spielten vor leerem Saal einen Trauermarsch.
Rund 8000 Menschen haben sich am Montagabend vor der Mailänder Scala versammelt und von dem Meisterdirigenten Claudio Abbado Abschied genommen. Der 80-Jährige war vergangene Woche nach langer Krankheit verstorben. Stardirigent Daniel Barenboim und das Scala-Orchester spielten bei leerem Saal und offenen Türen den Trauermarsch aus Beethovens "Eroica"-Symphonie.
Die Musik ertönte auf dem Platz vor der Scala, auf dem sich die Fans des Italieners Abbado versammelten. Der Verkehr rund um das Opernhaus wurde gesperrt. Der Mailänder Bürgermeister Giuliano Pisapia öffnete symbolisch die Tore des Theaters, das leer blieb. D
iese Scala-Tradition wurde zuletzt in dieser Form im Jahr 2005 zu Ehren von Dirigent Carlo Maria Giulini gepflegt. Konzerte bei leerem Theater gab es auch für Dirigenten wie Arturo Toscanini. Das Konzert wurde live vom Staatsfernsehen RAI übertragen.
Mailand will Abbado eine Musikschule widmen
Der Mailänder Bürgermeister kündigte an, dass die Stadt dem Maestro eine Musikschule widmen werde. Abbado hatte die Scala 18 Jahre lang von 1968 bis 1986 geleitet. Der langjährige Chef der Berliner Philharmoniker starb vergangene Woche nach längerer Krankheit in Bologna im Alter von 80 Jahren.
Der Maestro aus Mailand, Chef der Scala, der Wiener Staatsoper und der Berliner Philharmoniker, Gründervater des Festivals Wien modern, starb 80-jährig in Bologna, wo er zuletzt das Orchestra Mozart aus Jugendlichen gründete.