Bertrand de Billy sagt Staatsopern-Dirigat im Streit ab

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FOTOPROBE: ´FAUST´ Bertrand de Billy Dirigent(c) APA (Georg Hochmuth)
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"Mir ist der Kragen geplatzt", sagt Bertrand de Billy. "Da wurde eine Grenze überschritten." Konkret ging es um einen Strich im letzten Aufzug von "Lohengrin". Die Staatsoper wehrt sich gegen die Kritik.

Für die kommende Spielzeit hat Staatsoperndirektor Dominique Meyer am Dienstag die Dirigenten bekannt gegeben. Für eine aktuelle Produktion gibt es "aber ein akutes Problem", berichtet der "Kurier" in der Mittwoch-Ausgabe. Denn Bertrand de Billy hat sein Dirigat von Richard Wagners "Lohengrin" abgesagt. Meyer bestätigte das gegenüber der APA.

Zunächst war es bei den Debatten mit dem gebürtigen Franzosen de Billy um einen Strich im letzten Aufzug von "Lohengrin" gegangen. "Mir ist der Kragen geplatzt", begründete de Billy seine Absage dem "Kurier". "Da wurde, was die Behandlung von Künstlern betrifft, einfach eine Grenze überschritten."

Meyer: Dirigent habe Kompromiss abgelehnt

Die Staatsoper möchte diese Kritik nicht so stehen lassen. "Man sollte die Verhältnisse sehen: Es geht um zwei Minuten Musik in einer Oper, die etwa viereinhalb Stunden dauert", entgegnete der Staatsoperndirektor in einer Stellungnahme. Er habe versucht, "zwischen den an der Produktion beteiligten Künstlern zu vermitteln", betonte er am Dienstagabend. Doch ein Kompromissvorschlag sei von de Billy abgelehnt worden - "im Gegensatz zu Sängern und Regisseur".

Ohnehin sei es um einen Strich im letzten Aufzug von "Lohengrin" gegangen, der "weltweit üblich" - auch an der Wiener Staatsoper - und "repertoiretauglich" sei. De Billy aber sei nicht einverstanden gewesen, weswegen Meyer als Kompromiss die Fassung mit dem Strich, "die in Bayreuth aufgeführt wird", vorgeschlagen habe. Auch das ohne Erfolg, was er bedaure, so der Operndirektor.

Als Ersatz nannte er den finnischen Dirigenten Mikko Franck.

>> Bericht im "Kurier"

(APA)

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