Intendant Pereira wehrt sich gegen Kritik

SALZBURGER FESTSPIELE 2013: PRESSEKONFERENZ MIT PEREIRA
SALZBURGER FESTSPIELE 2013: PRESSEKONFERENZ MIT PEREIRAAPA (BARBARA GINDL)
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"Man versucht, mich mit Diebstahlvorwürfe zu beschmutzen, die nicht der Wahrheit entsprechen".

Der Intendant der Salzburger Festspiele, Alexander Pereira, der im Oktober Chef der Scala wird, verteidigt sich gegen internationale Kritik an der Übernahme sechs großer Opern aus Salzburg für das Mailänder Opernhaus. Damit sorgte Pereira für einen leichten Überschuss im Salzburger Festspielbudget des Jahres 2013.

"Ich habe das Beste aus der Produktion der Salzburger Festspiele gewählt, wie 'Die Meistersinger von Nürnberg' unter der Leitung von Daniele Gatti und 'Falstaff' unter der Leitung von Zubin Metha, den die 'New York Times' zu den besten Produktionen des Jahres 2013 gekürt hat. Ich hätte meine Produktionen an andere Theater für mehr Geld verkaufen können. Die Scala hat ein Geschäft gemacht", betonte Pereira im Interview mit der römischen Tageszeitung "La Repubblica" am Samstag.

Sechs Millionen Euro für die Scala

"Die Produktion einer neuen Oper kostet rund eine Million Euro. (...) Dem Mailänder Theater wird eine Oper lediglich 690.000 Euro kosten, ein Preis, der absolut lächerlich ist", erklärte Pereira. "Mir genügt ein Griff zum Telefonhörer, um beträchtliche Summen zu sammeln. Für die Scala habe ich schon persönlich sechs neue Millionen Euro aufgetrieben", versicherte Pereira. Jährlich sollen zwei Salzburger Opern aufgeführt werden.

Pereira zeigte sich über die Polemik rund um den Verkauf der Salzburger Produktionen an die Scala nicht überrascht. "Es gibt Personen, die auch nicht resigniert haben, nachdem ich zum Scala-Intendanten ernannt worden bin. Nachdem sie gegen (den noch amtierenden Scala-Intendanten, Anm.) Stephane Lissner agitiert haben, waren sie sicher, dass sie seine Stelle erobern würden, ohne sie verdient zu haben. Bis jetzt haben sie es nicht geschafft", kommentierte Pereira.

Das schwierigste Theater der Welt

Mit Problemen an der Scala rechnet er bereits. "Ich habe zwölf Jahre lang bei (dem italienischen Informatikkonzern, Anm.) Olivetti gearbeitet, dort habe ich gelernt, mit den Gewerkschaften zu verhandeln. Ich bin 67 Jahre alt und habe viel Erfahrung, doch ich weiß, dass die Scala das schwierigste Theater der Welt ist. (...) Ich habe begriffen, dass das Leben hart sein wird, ich bin bereit, Schläge zu bekommen, ohne mich von Lügen auffressen zu lassen und in Fallen zu stürzen.

Ich weiß, wie man Schlag auf Schlag reagiert. Man hat versucht, mich mit Diebstahlvorwürfe zu beschmutzen, die nicht der Wahrheit entsprechen. Ich werde alles dem Mailänder Bürgermeister Giuliano Pisapia und dem Scala-Aufsichtsrat berichten und ich bin sicher, dass sich alles klären wird", so Pereira.

(APA)

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