Die Eröffnung der Bayreuther Festspiele musste wegen eines Kurzschlusses unterbrochen werden. Frank Castorfs "Rheingold" ging ohne Blessuren über die Bühne.
Die Bayreuther Festspieleröffnung verlief heuer mit etlichen Pannen. Das ist die einzige wirkliche Neuigkeit, die vom "grünen Hügel" zu berichten ist. Denn 2014 ist, wie gewohnt nach einem "Ring"-Premierenjahr, eine Spielzeit ohne Neuinszenierung.
Die Eröffnung am 25. Juli begann mit einer gefährlichen technischen Panne infolge eines Kurzschlusses. Die Aufführung des "Tannhäuser" musste nach etwa 20 Minuten unterbrochen werden - und wurde nach der Reparatur des Schadens mit Beginn der ersten Szene des ersten Akts fortgesetzt.
Am 26. Juli dirigierte Christian Thielemann dann eine Wiederaufnahme des "fliegenden Holländers", danach begann die Reprise der "Ring-Produktion" Frank Castorfs aus dem Vorjahr. "Das Rheingold" ging mehr oder weniger ohne Blessuren über die Bühne, anstelle des Buh-Orkans nach dem Schlussakkord gab es diesmal beinah nur Jubel. Der Regisseur zeigt sich ja wie 2013 erst nach der "Götterdämmerung" vor dem Vorhang, will aber diesmal nicht, wie zuletzt, minutenlang schweigend dem Missfallensvotum trotzen. "Einen guten Witz erzählt man nur einmal", meinte Castorf vorab, der wütend ist, dass man den Alberich seiner Wahl, Martin Winkler, durch Oleg Bryjak ersetzt hat, der freilich von den Wagnerianern viel Applaus erhielt. Begeisterung auch für Wotan, Wolfgang Koch, vor allem aber für den Dirigenten: Bayerns Generalmusikdirektor, Kirill Petrenko, ist längst zum Publikumsliebling avanciert, dirigiert nach Berichten von Premierengästen 2014 noch rascher, aber mindestens ebenso durchsichtig und dramatisch-schlagkräftig wie zuletzt. Musikalisch verspricht dieser "Ring", da scheinen sich sämtliche Kommentatoren einig, wieder exzeptionell zu werden.
Bayern 4 überträgt die Aufführungen live.
(Sin/APA)