Rom: Opernhaus überdenkt Kollektivkündigungen

Teatro dell'Opera di Roma
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Der Intendant erklärte sich bereit, die Kündigung sämtlicher Musiker zu widerrufen. Voraussetzung sei eine Vertragsänderung: weniger Geld, keine Streiks.

Im Streit um die kollektive Kündigung von allen 182 Mitgliedern des Orchesters und des Chors des römischen Opernhauses bahnt sich eine Wende an. Nach einem Treffen mit den Gewerkschaften der Musiker erklärte sich der Intendant des Opernhauses, Carlo Fuortes, zur Widerrufung der Kündigungen bereit, sollten die Musiker eine Vertragsänderung hinnehmen.

Demnach soll der fixe Anteil des Gehalts der Musiker revidiert werden. Eine Reihe von Boni, mit denen die Musiker bisher rechnen konnten, sollen gestrichen werden. Eine besondere Klausel soll Streiks im Opernhaus, die das Theater zuletzt schwer belastet hatten, künftig verhindern. Damit erhofft sich die "Opera di Roma" Einsparungen von 3,4 Millionen Euro und eine Erhöhung der Produktivität. Der neue Vertrag soll bei einer Sitzung des Aufsichtsrats am 23. November besiegelt werden.

Empörung wegen Massenkündigung

"Wir sind zu Opfern bereit, um die Ausgaben des Opernhauses zu reduzieren", betonte das Chormitglied und Gewerkschaftssprecher Francesco Melis nach Medienangaben vom Freitag. Er begrüße die Dialogbereitschaft des Intendanten.

Das römische Opernhaus hatte im Oktober die Chor- und Orchestermitglieder entlassen und angekündigt, die Arbeit der Künstler künftig auszugliedern. Die Alternative sei eine Schließung des Opernhauses, sagten Roms Bürgermeister Ignazio Marino und Intendant Fuortes. Die Massenkündigung der Chor- und Orchestermitglieder hatte eine Welle der Empörung in Italiens Kulturwelt ausgelöst.

Muti sah "keine Grundlage für eine erfolgreiche und ruhige Arbeit"

Im September hatte die Oper zudem den Abgang des Stardirigenten Riccardo Muti hinnehmen müssen. Er sehe keine Grundlage für eine erfolgreiche und ruhige Arbeit an dem Theater, hatte er erklärt.

(APA)

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