Wien Modern: Bernhard Günther wird künstlerischer Leiter

Bernhard Günther
Bernhard Günther(c) Wien Mordern/ Sébastien Grébille
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Der Chefdramaturg der Philharmonie Luxembourg folgt 2016 auf Matthias Losek.

Bernhard Günther, derzeit Chefdramaturg der Philharmonie Luxembourg, wird ab 2016 künstlerischer Leiter des Festivals Wien Modern. Das gab das Festival für Musik der Gegenwart heute bekannt. Günther folgt Matthias Losek nach, der das Festival bis 2015 leitet.

Die Neubestellung sei "nach intensiven Gesprächen mit fachlich herausragend geeigneten Experten aus Österreich und Europa" und "in enger Zusammenarbeit und in einstimmiger Wahl der Vorstände des Festivals" (Thomas Angyan, Roland Geyer, Günter Tröbinger, Matthias Naske, Anm.) erfolgt, so Konzerthaus-Chef Matthias Naske, der Präsident von Wien Modern am Mittwoch. "Mit Bernhard Günther gewinnt Wien Modern eine der profiliertesten und innovativsten Persönlichkeiten des Fachs als Motor und Ideengeber."

"Wiener Fenster mit Aussicht auf weltweites Musikgeschehen"

"Wenn es Wien Modern nicht schon gäbe, müsste man es erfinden - als Experimentier- und Kommunikationsplattform mit identifikationsstiftendem Potenzial für die Wiener Musikszene einerseits, als das Wiener Fenster mit Aussicht auf das weltweite neue Musikgeschehen andererseits", meint Günther zu seiner Bestellung.

Wien habe eine gute Ausgangslage, um in der zeitgenössischen Musikwelt eine markante Position einzunehmen, so Günther. "Eine wesentliche Aufgabe bei der Konzeption und Planung des Festivals ab 2016 ist für mich, gemeinsam mit vielen Partnern in der Stadt die wundervolle Leidenschaft des Hörens, die ich seit den Aufbruchstagen von Wien Modern miterlebt habe, für die Zukunft neu zu erfinden."

Zur Person

Bernhard Günther wurde 1970 in Thun (Schweiz) geboren, studierte an der Musikhochschule Lübeck (Violoncello) und der Universität Wien (Musikwissenschaft).

1994 kam er als Herausgeber des Lexikons zeitgenössischer Musik aus Österreich ans neugegründete mica - music information center austria, wo er bis 2004 als Kurator für neue Musik, Urheberrecht, Internet u. a. sowie zuletzt auch als stellvertretender Geschäftsführer tätig war.

Derzeit lebt er mit seiner Familie in Trintange (Luxemburg). Als Mitglied des Gründungsteams der Philharmonie Luxembourg programmiert er u. a. seit zehn Jahren das Neue-Musik-Festival rainy days.

Seit 2012 entwickelt und leitet er zusätzlich das Festival ZeitRäume Basel, das ab Sommer 2015 im Biennalrhythmus neue Musik und Architektur miteinander in Beziehung stellen wird.

Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ)zeigte sich voll des Lobes: Günther verfüge "über eine überaus vielschichtige Erfahrung im Musikbereich und war bereits international erfolgreich als Intendant tätig". Er verwies auf "innovative, genreübergreifende Synergien", die er mit dem Neue-Musik-Festival rainy days in Luxemburg gefördert habe: "Auch Wien Modern wird durch ihn und neue Partnerschaften mit verschiedenen Kunstgattungen profitieren."

Die 27. Saison von Wien Modern ist am vergangenen Freitag nach 63 Veranstaltungen mit einer Gesamtauslastung von 80 Prozent zu Ende gegangen. Die nächste Ausgabe, die letzte unter der künstlerischen Leitung von Matthias Losek, startet am 5. November 2015.

>>> www.wienmodern.at

(APA)

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