Jenseits von Salzburg: Erstaunliche Künstler-Rochaden

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Längst sagen Künstler heutzutage nicht mehr nur krankheitshalber ab.

Schon während der Opernsaison staunt der Musikfreund, wie leicht es geworden ist, einen Vertrag zu brechen. Bei Sängern hieß es zuletzt: Frau X oder Herr Y hätte sich entschlossen, eine bestimmte Partie, für die sie seit zwei Jahren angesetzt waren, „nicht ihrem Repertoire hinzuzufügen“. Dagegen war Elīna Garančas Entschuldigung für ihre Absagen bei den Salzburger Festspielen menschlich verständlich: Wer eine todkranke Mutter pflegen möchte, dem gelten alle Sympathien. Salzburgs luxuriöser Garanča-Ersatz, Angela Gheorghiu, springt nun auch in Grafenegg ein, wo Diana Damrau „aus privaten Gründen“ ihre Mitwirkung am Konzert des European Community Youth Orchestra am 29. August annulliert hat. Gheorghiu wird zwei große Primadonnenarien von Giuseppe Verdi singen: aus „Forza del destino“ und „Don Carlo“.

Recht unverfroren fanden die Veranstalter der Schubertiade Schwarzenberg die Absage von Markus Werba, der ein Opernengagement angenommen hat und nicht in Schwarzenberg singen wird, obwohl sich eine Erfüllung des Vertrags zeitlich ausginge. Man wird daher künftig auf Werbas Mitwirkung verzichten. Am 24. August singen, nachdem auch Sarah Connolly das Handtuch geworfen hat, Birgid Steinberger und Thomas E. Bauer im Angelika-Kauffmann-Saal.

Pianist Igor Levit wiederum hat die Grippe und muss ebenfalls bei der Schubertiade absagen. An seiner Stelle begleitet am 22. August Gerold Huber den Liederabend von Christiane Karg; und Martin Helmchen gestaltet tags darauf den Kammermusiknachmittag mit Cellistin Elisabeth Hecker. Levit wird sein Programm am 4. Oktober nachholen und setzt seinen Beethoven-Zyklus dann, wie geplant, am 24. August 2016 fort. (sin)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.08.2015)

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