Das Konzerthaus 2016/17: Vereint gegen Mainstream

INTERVIEW: NASKE
INTERVIEW: NASKEAPA/HERBERT NEUBAUER
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Porträt-Künstler demonstrieren den breiten Kulturhorizont des Hauses.

Mit Animo geht die Konzerthausgesellschaft in die kommende Spielzeit. Intendant Matthias Naske freut sich, dass die höchst anspruchsvolle Programmlinie Gefallen findet und dass das Publikum die Angebote wahrnimmt, obwohl man versucht, jegliche Mainstream-Anbiederung zu vermeiden. Die Verbindung zwischen dem Haus, den Interpreten und den Zuhörern soll durch das verstärkte Engagement von sogenannten Porträt-Künstlern intensiviert werden, die mit vielfältigen Programmen den breiten programmatischen Horizont des Hauses repräsentieren.

Gleich zur Eröffnung der Saison dirigiert am 12. September einer dieser Künstler, Teodor Currentzis, ein Mann, der „in seiner Radikalität und Authentizität so stark ist, dass er die Geister scheidet“ (Naske). Weitere Portätierte sind der Geiger Joshua Bell, der Wiener Bassbariton Florian Boesch, Sir András Schiff und der argentinische Pianist Michel Camilo, „der von der Klassik kommt und die Bandbreite des Konzerthaus-Repertoires besonders schön abbildet“.

Einen ehrgeizigen Schwerpunkt setzt Naske im Rahmen des Musikfestes anlässlich der Wiener Festwochen 2017 mit der Aufführung des Gesamtwerks von Pierre Boulez, eine, so Naske, „gewaltige Herausforderung, bei deren Bewältigung uns aber Künstler wie Daniel Barenboim, die Wiener Philharmoniker oder der Pianist Pierre-Laurent Aimard helfen“.

Carte blanche gibt es 2016/17 für den „jungen österreichischen Jazz“. Und weil man sich immer auch dem Wort verpflichtet fühlt, gastieren Literaten wie Hans Magnus Enzensberger und Christoph Ransmayr im Konzerthaus. (sin)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.04.2016)

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