Die Met bekommt einen neuen Musikdirektor: Yannick Nezet-Seguin

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40 Jahre lang stand James Levine an der Spitze der Metropolitan Opera in New York, nun wurde sein Nachfolger bekannt gegeben: der 41-jährige Kanadier Yannick Nezet-Seguin.

Der kanadische Dirigent Yannick Nezet-Seguin wird Musikdirektor an der renommierten Metropolitan Oper in New York. Nach einer Übergangsphase werde er die Nachfolge von James Levine, der den Posten aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben hatte, mit der Saison 2020/21 antreten, teilte die Met am Donnerstag mit. Er werde aber umgehend an der künstlerischen Planung des Opernhauses beteiligt.

Der "Music Director" trifft die wichtigsten Entscheidungen zu Orchester, Chor und anderen beteiligten Musikern. Gemeinsam mit Met-Manager Peter Gelb soll Nezet-Seguin auch die Spielsaison planen und über das Repertoire sowie neue Produktionen entscheiden. In der Übergangsphase soll er zwei Opern pro Saison dirigieren, ab der Saison 2020/21 neben Konzerten mit dem Orchester dann fünf Opern. Kommende Saison soll er mit dem "Fliegenden Holländer" seine erste Oper von Richard Wagner dirigieren.

Nezet-Seguin ist Chefdirigent des Philadelphia Orchestra

Der 41-jährige Dirigent und Kammermusiker ist seit 2012 Chefdirigent des Philadelphia Orchestra. Diesen Posten soll er parallel zur neuen Aufgabe in New York noch bis 2026 halten. Dank der Nähe Philadelphias zu New York - beide Städte liegen mit dem Zug nur eine gute Stunde voneinander entfernt - werde er zwischen beiden Posten pendeln können, teilte die Met mit. Auch der künstlerische Austausch zwischen den beiden Häusern soll verstärkt werden.

Seine Karriere begann der Kanadier im Alter von 23 Jahren an der Montreal Oper. Seitdem hat er unter anderem an der Wiener Staatsoper, dem Royal Opera House in London, der Scala in Mailand und bei den Salzburger Festspielen dirigiert. Zudem ist er häufig als Gast-Dirigent der Wiener Philharmoniker oder der Berliner Kollegen zu sehen. Der neue Job sei die Erfüllung eines lebenslangen Traums, sagte Nezet-Seguin und kündigte an, die Einhaltung "höchster künstlerischer Standards" zu seiner Aufgabe zu machen.

Der beim Publikum äußerst beliebte James Levine hatte seinen Posten im Mai aus gesundheitlichen Gründen aufgeben müssen. Nach einem schweren Sturz hat der heute 72-Jährige mehrere Rückenoperationen hinter sich und sitzt seitdem im Rollstuhl.

Jahresbudget von rund 300 Millionen US-Dollar

Als musikalischer Direktor im Ruhestand will er aber weiter hin und wieder dirigieren. Levine, der seit seinem Antritt im Jahr 1971 mehr als 2.500 Aufführungen dirigiert hatte, war durch sein Schaffen gewissermaßen zum Synonym der Metropolitan Oper geworden, die mit einem Jahresbudget von rund 300 Millionen US-Dollar (266 Mio. Euro) zu den größten Kunstorganisationen der USA zählt.

(APA/AFP)

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