Wien modern wird modernisiert: Die neue Leitung stellt Fragen

PK ´WIEN MODERN 2016´: G�NTHER
PK ´WIEN MODERN 2016´: G�NTHER(c) APA/GEORG HOCHMUTH
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55 Uraufführungen, nächtliche Konzerte und Vermutungen über Letzte Dinge.

Bernhard Günther stellte das erste von ihm verantwortete Programm des Festivals Wien modern vor: 88 Veranstaltungen mit 55 Ur- und Erstaufführungen an 31 Spieltagen in 21 Spielstätten zwischen „Kellerlokal und Goldenem Saal“. Novitäten stehen, wie gewohnt, Klassikern des 20. Jahrhunderts gegenüber. Der Wien-Faktor werde mit Veranstaltungen im Stephansdom und auf dem Zentralfriedhof, mit Musik von zahlreichen Wiener und Wahlwiener Komponisten nicht zu kurz kommen.

Das Festivalthema, „Die Letzten Fragen“, signalisiert für Günther „den Umgang mit Sinnsuche, Abschied, Tod und Finsternis in der Musik“. Musizieren werden Philharmoniker, RSO und Symphoniker, dazu gibt es Medienkunst, Musiktheater, eine Klanginstallation, Exkurse in die Szenen der improvisierten und elektronischen Musik. Außerdem bittet Wien modern zu Künstlergesprächen im Concordia-Schlössl zur besten sonntäglichen Mittagessenszeit. Für ein junges Publikum gibt es die Netzzeit-Uraufführung von „das kleine ich bin ich“ von Georg Friedrich Haas.

Gesamtaufführungen sämtlicher Streichquartette von Birtwistle, Schönberg und Schostakowitsch (spektakulär als Wanderkonzert im ausgeräumten Konzerthaussaal) ergänzen das Programm ebenso wie eine Uraufführung von aktuellem Zuschnitt: Der 1965 in Luxemburg geborene, in Australien lebende Georges Lentz hat ein Requiem auf die Opfer des verschwundenen Flugs MH370 komponiert, in dem auch Smartphones als Orchesterinstrumente eingesetzt werden. Als beabsichtigter Effekt eine Premiere im Wiener Musikverein... (sin)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.09.2016)

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