Märchenopern

Es war einmal ein Siegfried, der endlich sein Dornröschen küsste

Dimo Dimov/Volksoper Wien
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Zum 200. Geburtstag von Rossinis "La Cenerentola": eine Bestandsaufnahme der Märchenopern, die es zu dauerhaftem Ruhm brachten - von der barocken Feenkönigin bis zum experimentellen "Mädchen mit den Schwefelhölzchen".

Das Märchenerzählen gehört laut Unesco sogar zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit. Das Erbe wird eher indirekt gepflegt, in Filmen, in Balletten, aber auch in der Oper – wiewohl es weniger echte Märchenopern gibt, als man meinen möchte.

Aschenputtel

Gioacchino Rossinis „La Cenerentola“, die demnächst 200 wird, ist natürlich eine Märchenoper par excellence. Wie die wunderbare, leider wenig bekannte Vertonung desselben Stoffes durch Jules Massenet. Das Publikum kennt die Geschichte genau. Nur der Schuh, den die schöne junge Dame beim Davonlaufen aus dem Schloss auf der Treppe verliert, ist durch ein Armband ersetzt worden.Die Figur hat viele Variationen in unterschiedlichen Kulturen und Genres. Man findet sie in der Geschichte der Sklavin Rhodopis aus dem alten Griechenland ebenso wie in China oder Persien.

Filme. Disney! Musical! Rodgers & Hammerstein! Von Leslie Caron bis Selena Gomez hat jede Generation ihr Film-Aschenputtel. Auch in Blockbustern wie „Plötzlich Prinzessin“ findet sich das Motiv vom unbedarften Mädchen, das plötzlich aufsteigt.

Als nur noch gelesen wurde

Sonst ähnelt die Geschichte jener, die in Frankreich Pérault, in unseren Breiten die Brüder Grimm erzählten. Mit der mündlichen Tradierung war es nach dem Erscheinen der populären Märchenanthologien dann bald vorbei. An die Stelle der mündlich überlieferten Märchenherrlichkeit samt ihren bunten und wohl zum Teil besonders gruseligen Ausschmückungen trat das Schaudern in den Opernhäusern. Dort feierten bald märchenhafte Gespenstergeschichten fröhliche Urständ.

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