„Don Giovanni“: Mozart ist hier nach wie vor zu Hause

Erotik nach Noten: Adam Plachetka umgarnt Valentina Naforniță.
Erotik nach Noten: Adam Plachetka umgarnt Valentina Naforniță.(c) SO/Michael Pöhn
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Der Ensemblegeist der Wiener Staatsoper scheint aufs Schönste wiederbelebt. Woran ließe sich das besser ablesen als an einer „Don Giovanni“-Vorstellung? Adam Plachetka und Jongmin Park brillieren als Herr und Diener.

Es war einst Eberhard Waechters Idee, den alten Ensemblegeist der Wiener Oper neu zu beleben. Sie wurde belächelt. Ein Vierteljahrhundert später verdankt die Staatsoper ihren Weltspitzenrang gerade der konsequenten Pflege von Neu-Engagements und verdienten Sängern, die fix oder durch Residenzverträge ans Haus gebunden sind.

Zu erstklassigen Repertoireaufführungen gehört selbstverständlich, dass mittlere, kleine und kleinste Partien so gut (und auch optisch so stimmig) wie möglich besetzt sind. Doch staunen die Besucher auch immer wieder, wie viele Hauptdarsteller „aus dem Haus“ kommen – und am schönsten blüht der Ensemblegedanke, wenn Mozartopern quasi in der Familie bleiben. Woran sonst als an einer Aufführung einer der Da-Ponte-Opern sollte sich die Lebenskraft einer Künstlergemeinschaft erweisen?
Im aktuellen „Don Giovanni“ steht nur ein Gast auf der Bühne: Saimir Pirgu, der den Ottavio mit schlankem Tenor singt, einer Stimme, die immer kräftiger wird. Mehr und mehr wird ihm die martialischere B-Dur-Arie zur Heimat.

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