Harriet Krijghs Kammermusik: beglückend

(C) Harriet Krijghs
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Die Cellistin, ihre Freunde und der neue Philharmoniker-Konzertmeister.

Die wunderbare junge Cellistin Harriet Krijgh bat in ihrem Musikverein-Zyklus nebst ihrer kongenialen Klavier-Partnerin Magda Amara Streicherkollegen und den Klarinettisten Daniel Ottensamer zur Kammermusik. Das war für aufmerksame Wiener Musikfreunde auch deshalb aufschlussreich, weil sich bei dieser Gelegenheit der neue Staatsopern-Konzertmeister, José M. Blumenschein, vorstellte.

Er ist ein perfekter Geiger, gewiss, er weiß aber auch, dass seine Position im kammermusikalischen Verbund eine andere ist als am ersten Pult der Primgeigen im philharmonischen Orchester. Gleich die ersten Takte in Brahms' herbstlich melancholischem Klarinettenquintett verrieten das: Die duettierende Passage mit Sekundgeiger Benjamin Marquise Gilmore geriet ebenmäßig ausbalanciert. Blumenschein will in diesem Werk offenbar sogar die Stellung des Primus inter Pares dem philharmonischen Klarinetten-Kollegen überlassen: Daniel Ottensamer blies denn auch die lyrischen Passagen mit butterweichem, doch auch im Piano herrlich farbenreichem Ton; und er steigerte die leidenschaftlichen Aufwallungen im Adagio zu schmerzlichem Ausdruckston.

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