Konzerthaus: Erinnerungen an die Avantgarde

ARGENTINA MUSIC
ARGENTINA MUSIC(c) EPA (CEZARO DE LUCA)
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Zwischen serieller Strenge und flirrenden Klangkaskaden: Auftakt zum groß angelegten „Porträt Pierre Boulez“ mit dem Boulez Ensemble und Daniel Barenboim.

Einzelne Töne und Akkorde fliegen zwischen den beiden Pianisten hin und her: scheinbar beliebig in ihrer Abfolge, hermetisch, nackt. Doch bald schon erlauscht man sich Zusammenhänge in diesen musikalischen Lichtbrechungen – nicht gerade Melodien, aber Stimmungsinseln, einen geradezu gefühlvollen, sanften Pianoabschnitt etwa, bevor es wieder erregter und zugleich strikter weitergeht.

Das scheinbar Zufällige ist nicht per Zufall entstanden, alles hat Pierre Boulez 1952 in seinen „Structures I“ für zwei Klaviere geplant und in fein abgestuften Reihen säuberlich vorherbestimmt: die zwölf Töne, ihre Dauern, Lautstärkegrade, Anschlagsarten – und deren kombinatorische Wechselspiele. Das Banner des Serialismus weht über dem Werk. Jede Verästelung ist streng organisiert, es bleibt kein irrationaler, spontaner Rest in diesem Kaleidoskop der Töne.

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