Harmonische, berührende „West Side Story“

(c) Oper Graz/Werner Kmetitsch
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Gelungene Wiederaufnahme von Leonard Bernsteins Musical im Grazer Opernhaus.

Ein Sopran aus der Oststeiermark, ein Dirigent und der Tenor aus Wien, dazu das Ensemble der Grazer Oper – da würde man eher einen Operettenabend erwarten als ein Broadway-Musical. Aber im Musiktheater definiert sich Erfolg nicht aus geografischen Fakten, sondern aus dem harmonischen Zusammenwirken der Sänger, Tänzer und Musiker im Sinn einer dramaturgischen Idee. Wie das funktioniert, konnte man bei der Wiederaufnahme der „West Side Story“ in Graz erleben. Das vermeintliche Operetten-Ensemble bezauberte mit einer Musical-Produktion der Spitzenklasse.

Zu Recht großen Beifall gab es für das Grazer Opernorchester und den Dirigenten Marius Burkert, dem die Umsetzung der von Bernstein sehr divergent gezeichneten musikalischen Charakterisierungen der beiden rivalisierenden Gruppen gut gelang. Man wechselte souverän zwischen den Jazzklängen und lateinamerikanischer Tanzmusik, hatte dann aber für das Liebespaar auch veritable Operntöne parat, die zur höchsten Emotionalität gesteigert wurden. Das ideale Fundament für die Protagonisten, voran Sieglinde Feldhofer als berührende Maria von beeindruckender emotionaler Bandbreite.

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