Salzburger Festspiele: Musiktheater, radikal begriffen

Francesca Boncompagni, Furio Zanasi, Hana Blažiková, John Eliot Gardiner und Krystian Adam (v. l.).
Francesca Boncompagni, Furio Zanasi, Hana Blažiková, John Eliot Gardiner und Krystian Adam (v. l.).(c) SF/Silvia Leli
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John Eliot Gardiners „Orfeo“-Projekt zum 450. Geburtstag Claudio Monteverdis nimmt das Publikum angesichts der aktuellen Opernrealität willig für voll.

Der Erfolg war durchschlagend, nicht nur, weil der Name des Dirigenten für musikalische Qualität garantiert. Mit halb szenischen Aufführungen der drei erhaltenen Musiktheaterwerke Claudio Monteverdis zelebriert John Eliot Gardiner den 450. Geburtstag des Komponisten. Die Tourneeproduktion wird auch in der Salzburger Felsenreitschule zum musikhistorischen Anschauungsunterricht. Denn der Ursprung der Gattung Oper, deren erste unvermutete Hochblüte Monteverdis „Orpheus“-Vertonung von 1607 darstellt, lag in solchen theatralisch nur angedeuteten Scharaden.

In der Florentiner Camerata des Grafen Bardi versuchten sich Renaissancepoeten an der Wiedergewinnung antiker Theaterpraktiken. In jenem deklamatorischen Singsang – der sich bald zum Rezitativ entwickeln sollte – erzählte auch Monteverdi die Geschichte vom großen mythischen Sänger, dem es beinahe gelingt, den Tod zu überlisten.

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