Salzburger Festspiele

Vom musikalischen Umgang mit dem Krieg und dessen Folgen

(c) APA/BARBARA GINDL
  • Drucken

„Zeit mit Schostakowitsch“ nimmt man sich heuer und gibt bei dieser Gelegenheit auch Serge Prokofieff eine Chance. Höchst ungleiche große Pianisten wie Daniil Trifonov und Kristian Bezuidenhout treffen auf die talentiertesten Jüngsten: Andrei Ioniță und Aziz Shokhakimov.

Zur Diskussion über Klassiker-Interpretationen steuerte das Mozarteumorchester mit der jüngsten Matinee noch Bemerkenswertes bei, musizierte unter Giovanni Antonini wie ausgewechselt – wach, prägnant, mit Witz und Charme. Und oft mit einer einschmeichelnden Weichheit in der Phrasierung, die an frühere Zeiten klangschöner Mozart-Wiedergaben erinnerte, obwohl mit Antonini ein ausgewiesener Originalklang-Experte am Pult stand. Noblesse und messerscharfe Artikulation müssen einander nicht ausschließen, lernte man in der animiert und mit allen Wiederholungen ausgespielten A-Dur-Symphonie (KV 201): die erfreulichste Mozart-Gestaltung, die ich heuer in Salzburg hören durfte.

Spannend die Begegnung mit Kristian Bezuidenhout, der zwar am liebsten auf historischen Hammerflügeln musiziert, doch im Mozarteum auf einen Steinway wechselte – ohne seine dezente Klanggebung zu verraten. Faszinierend, wie er dem dunkel-dräuenden Beginn des c-Moll-Klavierkonzerts antwortet: mit einer Fantasie, wie traumverloren, als ob er vom Orchester erst mit sanfter Gewalt in die tönende Auseinandersetzung verwickelt werden müsste.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.