Donaufestwochen: Barockes Liebesdreieck in Grein

Liebe will Jugend: Alice Borciani als Celia und Gabriel Díaz als Medoro.
Liebe will Jugend: Alice Borciani als Celia und Gabriel Díaz als Medoro.(c) Donaufestwochen/Reinhard Winkler
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In Marianis „La Lisarda“ verzichtet eine Mutter zugunsten der Tochter auf ihren Lover: eine Entdeckung, szenisch gediegen, musikalisch mit Fantasie aufbereitet.

„Leicht muss man sein: mit leichtem Herz und leichten Händen, halten und nehmen, halten und lassen . . . Die nicht so sind, die straft das Leben, und Gott erbarmt sich ihrer nicht.“ Sie scheint so klar, simpel und logisch, diese Einsicht von Hofmannsthals Marschallin im „Rosenkavalier“ – doch in der Ausführung mag sie uns immer wieder schwerfallen.

250 Jahre früher in der Operngeschichte muss Lisarda, gewissermaßen eine Ahnfrau der Marschallin, diese Lektion erst auf die harte Tour lernen: Auch ihr droht das Schicksal, ihren jungen Liebhaber, Medoro, an ein junges Mädchen zu verlieren – und zwar ausgerechnet an ihre eigene Tochter Celia. Das spitzt das Dreiecksverhältnis und den Generationenkonflikt zu. Erst nach mehrfachen, weder ganz unpeinlichen noch erfolgreichen Winkelzügen und Verführungsversuchen sieht Lisarda ein, was die Konventionen von Gesellschaft und Bühne zu ihrer Zeit von ihr verlangen, nämlich den großmütigen Verzicht und die Billigung der neuen Verbindung, denn: Liebe will Jugend.

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