Der Klavierspieler und seine unglaublichen „Goldbergvariationen“

Fred Plauts Foto von Glenn Gould im Studio, 1955.
Fred Plauts Foto von Glenn Gould im Studio, 1955.(c) Sandra Weiner/Sony Music Entertainment
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Die Bach-Aufnahme von Glenn Gould wurde zur Klassikschallplatte schlechthin. Eine Neuedition auf CD und LP dokumentiert die Entstehung der Kulteinspielung in einem Lesebuch und mittels CD-Umschnitts sämtlicher Takes, die im Columbia Studio in New Yorks 30. Straße im Juni 1955 entstanden sind.

Die Aufnahme kennt wirklich jeder“, sagt meine Kollegin, als ich sie auf Glenn Goulds Einspielung von Bachs „Goldbergvariationen“ von 1955 anspreche. Wenn es eine Klassikplatte gibt, die das Epitheton „legendär“ verdient, dann wohl wirklich diese: Columbia Masterworks ML 5060. 30 kleine Porträtfotos des Pianisten zieren das Cover, sie stehen für die 30 Variationen, die auf die schlichte „Aria“ folgen – das gewaltigste Variationenwerk der Musikgeschichte neben Beethovens „Diabelli-Variationen“.

Glenn Goulds Aufnahme, auf dem Steinway musiziert, hat eminent dazu beigetragen, dass selbst Klassikmuffel, die mitreden können wollten, die „Goldbergvariationen“ und Meister Bach als etwas empfanden, das quasi zum genetischen Code der abendländischen Kultur gehört; und jede Neuauflage, in welchem Format auch immer, bestätigte den Ausnahmestatus, der selbstverständlich auf Goulds auch in ihrer technischen Beherrschtheit singulären Interpretation basiert.

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