Serge Prokofieffs Vertonung von Dostojewskis Roman wird von Dirigentin Simone Young und Regisseurin Karoline Gruber packend und doch sensibel umgesetzt.
Wer denkt, dass Oper etwas damit zu tun hat, dass Besitzer schöner Stimmen schöne Melodien singen, ist hier fehl am Platz. Zwar war Serge Prokofieff einer der größten Melodiker der jüngeren Musikgeschichte – denken wir an die Liebesszene in seiner Ballettmusik zu „Romeo und Julia“. Aber von dieser Tugend hat er in jungen Jahren vergleichsweise selten Gebrauch gemacht.
Eher schon war er von Anbeginn seiner Karriere Meister der wilden, schonungslosen Motorik, die den Lärm des Maschinenzeitalters in Klängen zu bannen versucht. Jedenfalls reißt er das Publikum in seiner Vertonung von Dostojewskis „Spieler“ in einen Malstrom wütender, keuchender, kratzender und stöhnender Klänge.