Nina Stemme erhielt Birgit-Nilsson-Preis

Nina Stelle (rechts) mit Schwedens Königin Silvia und Schwedens König Carl XVI Gustaf
Nina Stelle (rechts) mit Schwedens Königin Silvia und Schwedens König Carl XVI Gustaf(c) APA/AFP/TT News Agency/ANDERS WI (ANDERS WIKLUND)
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Placido Domingo würdigte sie als "beste dramatische Sopranistin unserer Zeit": Nina Stemme wurde mit dem Birgit-Nilsson-Preis geehrt. Dieser ist mit einer Million Dollar dotiert.

Birgit Nilssons Name ziert eine Stockholmer Innenstadtallee, ihr Konterfei die 500-Kronen-Note und ihre Signatur den höchstdotierten Klassik-Preis der Welt: Mit dem mit mit einer Million Dollar (869.111,77 Euro) dotierten Birgit-Nilsson-Preis wurde am Donnerstagabend Nina Stemme in einer Zeremonie im Opernhaus Stockholm ausgezeichnet.

"Ich habe das Gefühl, dass sie über mich wacht und mir zuhört, von ihrem Platz im Opernhimmel", so Stemme in ihren Dankesworten über ihr Idol. Sie könne gar nicht ihre Freude beschreiben, diese Auszeichnung zu empfangen, "hier auf dieser Bühne, auf der Birgit Nilsson und - 40 Jahre später - ich selbst die ersten Schritte unserer Karriere gemacht haben." Die  Laufbahn der beiden Sängerinnen weist Parallelen auf: Ihr Repertoire im anspruchsvollen hochdramatischen Fach erarbeiteten sich beide langsam, planvoll und methodisch, betonte etwa Opernintendantin Birgitta Svenden. "Mit harter Arbeit."

Und - wie Sängerkollege Bryn Terfel in einer spontanen Laudatio zwischen zwei Arien einstreute - mit viel Verzicht. "Verpasste Fußballspiele, verpasste Hochzeiten, verpasste Beerdigungen!", rief er dem überraschten Publikum zu, ehe er nach zwei Wagner-Arien auch noch Verdis "Falstaff" anstimmte.

Domingo: "Beste dramatische Sopranistin unserer Zeit"

Auch ein weiterer Opernkollege - und der erste, noch von Nilsson selbst ausgewählte, Preisträger - meldete sich zu Wort, allerdings via Videobotschaft: Placido Domingo gratulierte Stemme als "beste dramatische Sopranistin unserer Zeit" und erzählte, dass Birgit Nilsson deren Erfolg bereits früh vorausgesehen hatte. "Sie war eben Birgit."

Beide - Nilsson wie Stemme - starteten aus Stockholm ihre Weltkarriere, beide agierten als "Botschafterinnen Schwedens". Den Nilsson Preis, den die 2005 verstorbene Diva über ihre Stiftung ins Leben rief, überreichte Schwedens König Carl XVI Gustaf, der mit Königin Silvia an der Feier teilnahm. Und auch die Zukunft des Preises liegt in Schweden, wie der Präsident der Nilsson Foundation, Rutbert Reisch, in seiner Rede verkündete. Der Wiener, ein enger Freund Nilssons, wird die Präsidentschaft abgeben und die Stiftung in die Königliche schwedische Akademie für Musik überführen. Deren Leiterin Susanne Ryden gelobte, das Werk im Sinne Nilssons weiterzuführen.

Auch die Wiener Philharmoniker erhielten den Preis

Stemme ist die erst vierte Preisträgerin der erstmals 2009 verliehenen Auszeichnung, die unregelmäßig für außerordentliche Leistungen in der klassischen Musik zuerkannt wird. Den ersten Preis erhielt Placido Domingo, 2011 wurde Riccardo Muti, 2014 die Wiener Philharmoniker geehrt. Deren langjähriger Vorstand, Clemens Hellsberg, war heuer auch Teil der fünfköpfigen Jury.

In der Zeremonie musizierte das Royal Swedish Orchestra unter der Leitung von Evan Rogister, neben Bryn Terfel begleitete auch die junge schwedische Sopranistin Christina Nilsson - nicht verwandt! - den Abend mit skandinavischen Liedern von Sibelius und Rangström.

(APA)

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