Das Ibiza-Video bei den Bregenzer Festspielen

Bundespräsident Van der Bellen.
Bundespräsident Van der Bellen.(c) APA/BUNDESHEER/PETER LECHNER
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Der Bundespräsident sprach bei der Eröffnung über Macht und das Klima.

Klimawandel – „eigentlich ist das ein Euphemismus“: Mit Gedanken zur Politik, nicht zur Kunst hat Bundespräsident Van der Bellen am Mittwoch die 74. Bregenzer Festspiele eröffnet. Wer durch demokratische Wahl an die Macht gekommen sei, den sollte man daran erinnern, dass „damit eine Verpflichtung einhergeht, mit dieser auf Zeit geliehenen Macht sorgsam umzugehen“, sagte er mit Bezug auf das Ibiza-Video; zumal die gegenwärtigen Herausforderungen – als drängendste gab er den Klimawandel an – sich nur gemeinsam und mit großen Anstrengungen lösen ließen. „Wir alle werden uns aus unserer Komfortzone herausbewegen müssen“, mahnte er – und er hoffe, dass die heute Jüngsten im Publikum im Alter auf diese Zeit zurückblicken würden und sagen: „Ja, wir haben es geschafft.“

Kulturverlust ist Humanitätsverlust

Verdis „Rigoletto“, Eröffnungsoper am Mittwochabend, ist zum ersten Mal in der Geschichte der Bregenzer Festspiele auf der Seebühne zu sehen. Wohin sich unser Land bewege, sei auch eine Frage des Kulturverständnisses, sagte Festspiel-Präsident Hans-Peter Metzler in seiner Rede – Kulturverlust bedeute einen Verlust an Humanität. Metzler nannte die Sanierung der Spielstätten der Festspiele einen Akt kulturpolitischer Weitsicht: Die Instandsetzung soll von 2021 bis 2023 erfolgen, die erwarteten Kosten betragen 55 Mio. Euro. Die Bregenzer Festspiele seien ein Beispiel dafür, wie Kunst ein volkswirtschaftlicher Faktor werden könne – und das sei nicht nur legitim, sondern oft auch unverzichtbar. (sim)

Die Kritik der Bregenzer „Rigoletto“-Premiere erscheint in der Freitagausgabe der „Presse“.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.07.2019)

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