"Die Zeit für meine Musik wird noch kommen", war Gustav Mahler überzeugt. Zu seinen Lebzeiten wurde er als Dirigent und Operndirektor gefeiert, als Komponist blieb er allerdings umstritten. Am Mittwoch, dem 18. Mai, jährt sich sein Mahlers Todestag zum 100. Mal. Die Staatsoper zeigt im Gustav Mahler-Saal in der Ausstellung "Mahler Album" alle existierenden Fotos des Komponisten - sie zeigen Mahler abseits der bekannten Bilder. Mahler als beim Wandern, beim Überschreiten der Straße, in den Ferien und wie er sich den Weg zeigen lässt. Alle Bilder aus der Ausstellung "Mahler Album" (c) Kaplan Foundation Collection, New York
(c) Ardon Bar-Hama
Am 7. Juli 1860 wurde Mahler als Sohn eines Gastwirtes im böhmischen Kalischt als zweites von vierzehn Kindern geboren. Seine musikalische Ausbildung begann bereits mit vier Jahren, mit 15 ging er nach Wien ans Konservatorium und studierte Klavier und Komposition. Ab 1880 war er als Kapellmeister zunächst in Bad Hall, dann in Laibach, Olmütz, Kassel, Prag und Leipzig tätig, schließlich in Budapest (1888-91) als Königlicher Operndirektor und als Erster Kapellmeister in Hamburg. Als Komponist bereits hochaktiv, gehörte Mahler zu den begehrtesten Dirigenten seiner Zeit, der in ganz Europa Konzertreisen absolvierte. (c) Kaplan Foundation Collection, New York
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Die Blütezeit seiner Aktivitäten in Wien begann 1897, als Mahler Musikdirektor an der Wiener Hofoper (heute Staatsoper) wurde. Eine Position, in der er das Zeitalter der modernen Operninszenierung einleitete. Er engagierte die besten Sänger seiner Zeit, verlangte von ihnen auch schauspielerische Leistungen und machte sich überdies mit seiner Strenge gegenüber dem Orchester einen Ruf. (c) Kaplan Foundation Collection, New York
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Kontroversen am Haus, seine zahlreichen Tourneen als Dirigent eigener Werke und antisemitische Tendenzen (Mahler war gebürtiger Jude, aber zum Katholizismus konvertiert) setzten seiner Wiener Zeit dann auch im Jahr 1907 ein Ende - und bereiteten seinen Wechsel nach New York vor. (c) Kaplan Foundation Collection, New York
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In Wien hatte Mahler auch seine berühmte Ehefrau kennengelernt: 1902 heiratete er Alma Schindler. Die beiden bekamen zwei Töchter: Maria (geb. 1902) und Anna (geb. 1904). Maria starb 1907 an Scharlach und Diphtherie , was eine schwierige Zeit in der Ehe einleitete. (c) Kaplan Foundation Collection, New York
(c) Ardon Bar-Hama
Alma fühlte sich vernachlässigt und begann 1910 eine Beziehung mit dem Architekten Walter Gropius. Ein schwerer Schlag für Mahler, dem in dieser Zeit auch ein Herzfehler diagnostiziert wurde. (c) Kaplan Foundation Collection, New York
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In den USA, aber auch in Europa war er weiterhin mit Uraufführungen seiner späten Symphonien hochaktiv, die umjubelte der 8. "Symphonie der Tausend" war die letzte, die er erlebte. Am 18. Mai 1911 starb er in Wien und wurde auf dem Grinzinger Friedhof beigesetzt. (c) Kaplan Foundation Collection, New York
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Vor der Mahler-Renaissance der 60er blieb es für den Komponisten Mahler schwer. Er wurde vergessen, verschwiegen oder gar verboten. Er galt als Epigone Bruckners und Wagners. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg brachten Dirigenten wie Leonard Bernstein seine Bedeutung als Vorreiter der Moderne ans Licht - und seinen Einfluss auf Komponisten wie Schönberg, Webern oder Schostakowitsch. Er suchte nach neuen Wegen, arbeitete Märsche, Tänze, Volkslieder - "Trivialmusik" - in seine Werke ein und gab der symphonischen Klangwelt eine neue Breitendimension. (c) Kaplan Foundation Collection, New York
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Der unbekannte Gustav Mahler
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