200. Geburtstag, zweiter Teil: Musikgewalt im Musikverein

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Symbolbild(c) AP (STEPHAN TRIERENBERG)
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Intendant Thomas Angyan stellte die Saison 2012/13 mit insgesamt 408 Konzerte vor. Zum Wagner-Jahr bringt der Musikverein am 28. Mai 2013 die Sächsische Staatskapelle Dresden unter Thielemann mit Johan Botha.

Konservative Musikfreunde erklommen das Podium, um den Dirigenten Arnold Schönberg zu ohrfeigen, es kam zu Schreiereien, sogar zur Zerstörung des Mobiliars: Dieses Konzert am 31. 3. 1913 ist als „Skandalkonzert“ in die Geschichte des Musikvereins eingegangen. Zum 200. Jubiläum spielt das RSO Wien unter Cornelius Meister am 5. 4. 2013 das gleiche Programm wie damals: Webern, Schönberg, Berg, Zemlinsky.

„Wiederholt“ wird auch das Gründungskonzert: Vor 200 Jahren wurde in der spanischen Hofreitschule Händels „Timotheus, oder die Gewalt der Musik“ mit Riesenbesetzung (400 Mitwirkende) aufgeführt. Am 29. 11. 2012 dirigiert Nikolaus Harnoncourt seinen Concentus Musicus, der zu diesem Anlass immerhin auf ein Orchester mit 16 ersten Geigen „aufgeblasen“ wird.

Das sind nur zwei der vielen Höhepunkte der zweiten Saison, in der die Gesellschaft der Musikfreunde ihren 200. Geburtstag begeht. Sie beginnt „als Besinnung auf das, was die Gesellschaft bei ihrer Gründung gewesen ist“, so Intendant Angyan, am 9. 9. mit vielen „Amateuren im positiven Sinn“ an einem „Tag der offenen Tür der anderem Art“: So führt etwa Rudolf Buchbinder mit zwei Kindern das Haydn-Klaviertrio auf.

Am 16. 9. dann eröffnet Claudio Abbado mit dem Lucerne Festival Orchestra den Reigen der insgesamt 408 Konzerte der Saison 2012/13. Abbado kommt im November auch mit dem Orchestra Mozart, ist mit insgesamt fünf Abenden sehr präsent. Ebenfalls fünf Konzerte dirigiert Mariss Jansons, der zu seinem 70er eine „Carte Blanche“ erhält und mit seinen Orchestern aus Amsterdam und München sowie mit den Philharmonikern auftritt.

Thielemann zum Wagner-Jahr

Zum Wagner-Jahr bringt der Musikverein am 28. Mai 2013 die Sächsische Staatskapelle Dresden unter Thielemann mit Johan Botha: Gespielt wird neben Wagner (z. B. „Lohengrin“-Vorspiel) ein neues Orchesterwerk von Hans Werner Henze.

Weitere Gastspiele in Kurzform: Pittsburgh Symphony (unter Honneck), Gewandhausorchester (Chailly), Orchestre National de France (Gatti), Israel Philharmonic (Mehta), London Philharmonic (Nézet-Séguin), Münchner Philharmoniker (Maazel) Orchestra of The Age Of Enlightenment (Rattle) usw. usf. Unter den Solisten: Anne-Sophie Mutter, Leonidas Kavakos, Jewgenij Kissin. (Info: www.musikverein.at).

Vor allem mit dem Einzelkartenverkauf ist Angyan sehr zufrieden, bei den Subvention ist er illusionsfrei: „Ich bin froh, wenn wir das Niveau halten.“ tk

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