Zigeunerlieder
TIPP
Dass er mit seiner Titelgebung einmal unter die Räder der Political Correctness geraten würde, hätte sich Antonin Dvorak nicht träumen lassen. Gottlob ist die historische Zigeuner-Nomenklatur noch sakrosankt. Also darf Genia Kühmeier ihren samtweichen Sopran in Dvoraks Liederzyklus op. 55 ungeniert verströmen.
Auf der neuen CD, die dank Christoph Berners sensiblem Klavierspiel ein kleines interpretatorisches Gesamtkunstwerk geworden ist, vereint sich Kühmeiers Stimme mit dem ähnlich wohllautenden Mezzo von Bernarda Fink. Sie hat vor einiger Zeit eine CD mit Dvorak-Liedern herausgebracht, die eine etwas herbere Umsetzung der „Zigeunerlieder“ enthielt – und nun ergänzt sie mit ihrer jungen Kollegin um die wunderbaren „Mährischen Duette“ op. 32. Da vereinen sich zwei Vokallinien auf hinreißende Weise, ohne dass es den Wiedergaben bei all dem Schönklang an Ausdruck gebräche. AlsAbschluss rundet Bernarda Fink ihr Dvorak-Kompendium mit den „Biblischen Liedern“ ab.
Online bestellen: klangwelt.diepresse.com
Harmonia Mundi - "Zigeunerlieder" (HMC 902081)