Der Regisseur als Fotograf: Wim Wenders stellt in Wien aus. Die Fotogalerie Ostlicht in der ehemaligen Ankerbrotfabrik in Wien zeigt 40 Fotoarbeiten von Wenders aus 40 Jahren. "Places, Strange and Quiet" nennt sich die Schau. "Orte bestimmen ungemein, wie wir leben", erklärte Wenders zur Ausstellung. "Ich versuche zu hören, was der Ort an Geschichte und Geschichten zu erzählen hat - vor allem, was er über uns erzählt." Seine Bilder sagen tatsächlich viel aus über Zivilisation und ihre Brüchigkeit. Text: Heide Rampetzreiter, Foto: Donata Wenders 2012
(c) PR Bilder (Ostlicht)
Es sind meist menschenleere Orte, Orte des Verschwindens, die Wenders abgelichtet hat. "Sobald Menschen auf dem Bild sind, schaut keiner mehr auf die Landschaft", sagt der 67-Jährige. Dieses Riesenrad in Armenien hat er an drei aufeinanderfolgnden Tagen fotografiert, erklärt er. Im Bild: Ferris Wheel (Reverse Angle), Armenien, 2008, (c) Wim Wenders
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Erst am dritten Tag konnte er die Stimmung einfangen, die er einfangen wollte - und in Dialog mit dem Ort treten. Im Bild: Ferris Wheel, Armenien 2008, (c) Wim Wenders
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Wenders fotografiert ausschließlich analog. Digitale Fotografie, vor allem jener prüfende Blick auf das Display, ob den ein Bild gelungen ist, nennt er "das Ende meiner Arbeit. Da ist der Dialog mit dem Ort beendet, sobald das Produkt, das Resultat, da ist." Im Bild: Armenian Alphabet, Armenien, 2008 (c) Wim Wenders
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Dass man bei Film vor dem Entwickeln nie genau weiß, welches Bild entsteht, führt auch zu erstaunlichen Dingen. Im Winter 2011 besuchte Wenders den Bezirk Fukushima. Die Strahlung war zwar nicht sichtbar, wirkte sich aber auf den Film aus. Im Bild: Open-Air Screen, Palermo, 2007, (c) Wim Wenders
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Auf den Bildern aus Fukushima ist ein Sinuskurve zu sehen, sie selbst sind eigenartig grobkörnig. "Der analoge Film hat etwas Unsichtbares wie Strahlung wiedergegeben", so der Regisseur. Im Bild: Onomichi at Dusk, 2005, (c) Wim Wenders
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Fotografie ist für den Regisseur auch etwas "Wirkliches", etwas "Reales", sagt Wenders. "Das sind verpönte Wörter in der Kunst und Fotografie geworden - aber für mich ist 'real' immer noch das Wort für Fotografie." Im Bild: Street Corner in Butte, Montana, 2003, (c) Wim Wenders
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Vereinzelt sind auch Schwarzweiß-Fotos zu sehen. Diese sind allesamt vor 1983 entstanden. "Im Frühling 1983 habe ich zum ersten Mal einen Farbfilm eingelegt und seitdem nie wieder Schwarzweiß gemacht", erläutert der 67-Jährige. Im Bild: Dusk in Coober Pedy, 1978, (c) Wim Wenders
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Die Plätze für seine Bilder in den Räumlichkeiten der Galerie hat Wenders selbst ausgesucht. "Places, strange and quiet" ist erst die zweite Ausstellung in der Ostlicht seit der Eröffnung des Westlicht-Ablegers im Juni. Im Bild: On Mount Etna, Sicily, 2007, (c) Wim Wenders
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"Places, strange and quiet" Galerie Ostlicht Absberggasse 27 1100 Wien 6. Oktober bis 17. November Im Bild: In Germany II, 2011, (c) Wim Wenders
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Wim Wenders erzählt Orte in der Galerie Ostlicht
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