Künstler Meese provoziert erneut mit Hitlergruß

Kuenstler Meese provoziert erneut
Kuenstler Meese provoziert erneut(c) EPA (ULI DECK)
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Bei einer Aufführung hob der künftige Bayreuth-Regisseur den Arm zum verbotenen Gruß und beschmierte eine Puppe mit dem Hakenkreuz. Vor Kurzem erhielt er einen Strafbefehl - wegen eines Hitlergrußes.

Erst vor gut drei Wochen hat der deutsche Künstler Jonathan Meese, bekannt für seine aggressiven Performances, einen Strafbefehl erhalten, weil er vor einem Jahr in Kassel den Arm zum Hitlergruß erhoben hatte. Am Mittwochabend hat der 43-Jährige bei den Mannheimer Schillertagen erneut mit dem verbotenen Gruß provoziert. Während seiner 165-minütigen Ein-Mann-Aufführung "Generaltanz den Erzschiller" zeigte der 1970 geborene Meese unaufhörlich den Hitlergruß, beschmierte eine Außerirdischen-Gummipuppe mit einem Hakenkreuz oder deutete mit dieser Oral-Sex an.

Die Uraufführung seines auf Nonsens beruhenden Auftragswerks geriet zur Farce, da der in einem schwarzen Adidas-Trainingsanzug mit goldenen Streifen bekleidete Meese permanent das Ende der Demokratie beschrie.

Irre Tiraden über die "Diktatur der Kunst"

Die Zuschauer beschimpfte er als "Form-Fleisch-Menschenklone", die sich von "Demokratie-Terroristen" regieren ließen. Seine Redetiraden im irren Auf- und Abgehen wurden durch die permanente Wiederholung von eingespielten Musiktiteln wie "You" der 1980er-Jahre-Band "Boytronic" orchestriert.

Unaufhörlich rief Meese die "Diktatur der Kunst" aus, eine Auseinandersetzung mit Friedrich Schiller fand nicht statt. Am Ende hatte er knapp 75 Prozent seiner Zuschauer verloren.

Wird 2016 den "Parsifal" in Bayreuth inszenieren

Anfang Juni der Skandalkünstler einen Strafbefehl der Staatsanwaltschaft Kassel wegen eines öffentlichen Hitlergrußes erhalten. Der Strafbefehl sei ergangen, weil er "Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen" verwendet habe, sagte eine Sprecherin damals. Ob es zu einem Gerichtstermin kommt, ist unklar.

Fest steht aber, dass Meese 2016 bei den Bayreuther Festspielen Wagners "Parsifal" inszenieren wird. Erfahrungen als Regisseur von Opern hat er bisher nicht.

(APA/dpa/Red.)

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