Neues Van-Gogh-Gemälde entdeckt

Neues VanGoghGemaelde entdeckt
Neues VanGoghGemaelde entdeckt(c) Van Gogh Museum/ Maurice Tromp
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Experten des Van-Gogh-Museums schreiben "Sonnenuntergang bei Montmajour" dem niederländischen Malergenie zu. Vincent van Gogh selbst war unzufrieden mit dem Bild.

Forscher des Van Gogh-Museums in Amsterdam sind überzeugt, ein Gemälde von Vincent Van Gogh entdeckt zu haben. Nach Angaben des Museums vom Montag muss das Werk "Sonnenuntergang bei Montmajour" aus dem Sommer 1888 dem niederländischen Meister zugeschrieben werden. Zwei Experten seien überzeugt, dass Stil, Technik, Farbe, Leinwand und Hinweise in einem Brief van Goghs keinen anderen Schluss zulassen würden.

"Eine Entdeckung dieses Kalibers hat es in der Geschichte unseres Museums noch nicht gegeben", wurde Museumsdirektor Axel Rüger zitiert.

Das Gemälde befand sich bisher im Besitz eines Privatsammlers. Das Bild war bereits 1991 von seinem damaligen Besitzer dem Van-Gogh-Museum zur Prüfung vorgelegt worden. Damals hatten die Experten geurteilt, es handle sich nicht um einen echten Van Gogh. Die Zeitung "NRC Handelsblad" berichtete, der Sinneswandel der Fachleute sei nun vor allem auf bessere technische Untersuchungsmöglichkeiten zurückzuführen.

War unzufrieden mit dem Bild

Van Gogh habe das Gemälde im Sommer 1888, wenige Monate bevor er sich das linke Ohr abschnitt, in zwei Briefen erwähnt, so die Experten. Er schrieb darin, dass das Gemälde misslungen sei - nicht ungewöhnlich für den Maler. Er habe dies aber auch andere mittlerweile weltberühmte Bilder wie "Sternennacht" (1889) oder "Der Sämann vor untergehender Sonne" als missraten oder schlecht beschrieben. Er habe sich mit dem Werk als "Dichter" unter den Landschaftsmalern präsentieren wollen, das sei nicht gelungen, fand der Maler. Tatsächlich hat das Bild den Forschern zufolge neben starken und deutlichen Merkmalen von Van Gogh auch schwache und weniger treffsichere Passagen.

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Restauratorin Oda van Maanen habe das mit 93,3 cm Breite 73,3 cm Höhe relativ große Gemälde in Zusammenarbeit mit dem Rijksdienst voor het Cultureel Erfgoed (RCE) mithilfe von Röntgenbildern und Computeranalysen auf den Gewebetypen der Leinwand, die verwendeten Farbpigmente und den Aufbau der Farbschichten untersucht. Alle Analysen würden zu der Schlussfolgerung führen, dass es sich um ein Kunstwerk von Van Gogh handle.

Vergleichbar mit "Felshügel mit Eiche"

Zudem habe die Analyse ergeben, dass er die Leinwand und die Grundierung für mindestens ein anderes Werk verwendet habe. Es dürfte aus derselben Zeit mit "Felshügel mit Eiche" (Museum of Fine Arts in Houston) stammen, mit dessen Stil es auch vergleichbar sei.

Auch den Ort, der dargestellt sei, habe man ermittelt: Es handle sich um die Landschaft nicht weit von Arles beim Hügel Montmajour mit der Ruine der gleichnamigen Abtei.

Das Gemälde gehörte 1890 zur Sammlung von Theo van Gogh, der als der engste Vertraute und als wichtigste Bezugsperson seines psychisch labilen Bruders gilt. Es wurde 1901 verkauft und geriet 1910 in den Besitz eines norwegischen Kunstsammlers. Über die Identität des jetzigen Besitzers wurden keine Angaben gemacht.

Ein Jahr lang ausgestellt

"Sonnenuntergang bei Montmajour" soll ab 24. September für ein Jahr lang im Van-Gogh-Museum in Amsterdam ausgestellt werden.

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Neues VanGoghGemaelde entdeckt(c) Van Gogh Museum/ Maurice Tromp

(APA/dpa)

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